Witzig und einfühlsam

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siwel Avatar

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Death in Brachstedt von Tobias Wagner ist ein Jugendbuch und richtet sich an Leser ab 14 Jahren. Da es hier auch um die Thematik Demenz geht, was bei uns gerade aktuell ist, dachte ich es wäre doch die perfekte Lektüre. Hier lebt der 15jährige Leo mit seinem Vater zusammen, der mit der Zeit immer verwirrter wird. Er benimmt sich eigenartig, sucht dauernd Dinge und nun ist er sogar verschwunden. Das findet Leo allerdings ganz gut, denn so kann er endlich mal tun und lassen was er will. Sein Freund Henri ist ein Film Nerd und so kommen sie auf die Idee in dem verlassenen Hotel von Henris Onkel einen Kurzfilm zu drehen. Da ist eine Katastrophe eigentlich schon vorprogrammiert.

Das Buch hat ein Taschenbuch Format und 208 Seiten, erschienen ist es im Beltz & Gelberg Verlag. Der Schreibstil von Tobias Wagner ist angenehm. Die Kapitel lesen sich angenehm und zügig weg. Das Cover finde ich gelungen und passend zu den Geschehnissen. Hauptsächlich geht es hier um irgendwelche Filme, bei denen mein jugendlicher Mitleser meistens Fragezeichen im Gesicht hatte, da alle schon von Anno was weiß sind. Allerdings soll es ja doch ein Jugendbuch sein und da kommt alles andere schon näher dran. Nicht nur der Schreibstil, der einfach gehalten ist, teils sogar witzig gestaltet. Es vermittelt für mich die Lockerheit der Jugend, die Demenz des Vaters steht dabei etwas im Hintergrund. Trotzdem erkennt man aber den Ernst dieser Krankheit. Schön dargestellt finde ich auch den Zusammenhalt und die Freundschaft der Jugendlichen.

Jedem empfehlen kann ich es nicht, aber mich konnte Tobias Wagner mit seinem Debütroman doch noch erreichen.