Jugendroman zum Nachdenken
Der Beginn der Geschichte fiel mir nicht leicht, ich vermutete erst, es könnte ein Fehlgriff sein. An die doch sehr direkte, jugendliche Sprache mit vielen Ausdrücken muss man sich erst einmal gewöhnen. Die Story selbst ist aber so interessant, dass ich doch dran geblieben bin. Es startet an einem für den Protagonisten Spencer ohnehin schweren Tag, mit krassem Ausgang, der sich dann scheinbar wiederholt á la "Und täglich grüßt das Murmeltier" und aus seiner Sicht erzählt wird. Ich fragte mich schon, wie es dazu kam, dass Spencer so abgestumpft wirkte und was es mit den einzelnen Figuren, die man auf der Party kennenlernt auf sich hat - und natürlich, ob er es schafft, Clara vor dem Tod zu bewahren. Der zunächst distanziert wirkende Spencer weckte bis zum Schluss doch etwas Zuneigung, auch wenn ich mich nicht ganz in ihn hineinversetzen konnte, aber die Entwicklung die er charakterlich durchläuft und die Gedanken sowie philosophischen Fragen, die er sich stellt, machten ihn doch zu einer interessanten Figur. Spannend war auch, wie sich die Story und die Reaktion der anderen Personen änderte, durch Spencer veränderten Handlungen. Am interessantesten fand ich die Entwicklung und innere Auseinandersetzung mit den Freundschaften und Verhalten der Gruppen in der Schule. Da kann man auch als Leser gut reflektieren, wie es vielleicht in dem Alter war und dass es wirklich manchmal einen Anstoß, wie den von Spencer braucht, damit das Verhalten der Gruppe hinterfragt wird. Das Ende der Geschichte kam sogar anders als erwartet und der "Schlüssel" war auch ein anderer als ich dachte, aber die Tendenz, wie es weiter gehen könnte für die Hauptfiguren fand ich gut, auch wenn ich ihnen mehr "Happy End" gewünscht hätte. Dieses Buch war auf jeden Fall mal etwas ganz anderes und die Einordnung in Sterne fiel mir relativ schwer.