Nicht immer ganz überzeugend aber sehr süß

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Bianca Dimitriou hat ihr selbst gestecktes Lebensziel erreicht: sie hat promoviert und nun stehen ihr die Türen offen, sich bei den großen Bibliotheken zu bewerben. Das möchte sie feiern. Sie hat viele Bekannte und Freunde, auf deren Verlobungspartys, Hochzeiten und Babyparties sie in den letzten Jahren immer war. All diese hat sie nun eingeladen, um ihren Doktortitel zu feiern. Sogar den extra Raum hat sie zu diesem Zweck gemietet. Doch nach und nach trudeln Ausreden und Entschuldigungen ein. Nachdem sie mit ihrer Doktormutter angestoßen hat und die Unimitarbeiter wieder gegangen sind, sitzt sie alleine da und beginnt, sich zu betrinken. Die Erkenntnis des Alkohols: Ihr Lebensziel, die Promotion, ist für andere bei weitem nicht so wichtig wie eine Verlobung oder Hochzeit. Sie kommt sogar zum Schluss, würde sie eine Verlobung feiern, wären sie alle gekommen. Diese Erkenntnis teilt sie mit dem einzigen Teilnehmer an ihrer Feier, Xavier Byrne, einen Kommilitonen, der sich auf Archäologie spezialisiert hat.
Als Xavier sie nach Hause begleitet, haben beide die Idee, ihren Freunden das Fernbleiben heimzuzahlen, ihnen einen Spiegel vorzuhalten. Die Idee: Eine Fake-Verlobung. Damit diese glaubwürdig erscheint, holt Xavier den Ring seiner Mutter, steckt ihn an Biancas Hand und postet dieses Foto. Als Bianca am nächsten Tag nüchtern die Idee nicht mehr für so klug hält und alles aufklären will, kocht der Ärger wieder in ihr hoch. Denn: alle Personen, die am vorherigen Tag noch abgesagt hatten, kommen plötzlich zu der spontanen Verlobungsfeier - sogar ihre Eltern nehmen dafür eine mehrstündige Fahrt auf sich ....
Jennifer Hennessys "Dregrees of Engagement" ist das erste Buch von ihr das ich gelesen habe, wenngleich ich auch viele Bücher in dem Genre schon kenne und manche Plots natürlich ähnlich sind. Die Story ist trotzdem witzig und die Handlung schlüssig beschrieben. Biancas Betroffenheit empfand ich als sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben, als selbst Akademikerin kann ich das wirklich gut verstehen.

Xavier hat mir irgendwie leid getan, wie er sich selbst im Weg steht... Warum, da hätte ich gerne ein wenig mehr aus der Vergangenheit erfahren. Auch war der Schluss dann ein wenig zu schnell, da kam mir das happy End etwas aprupt. Die Schritte von Fake zu Nicht-Fake waren witzig beschrieben, das hat mir gut gefallen. Auch war das Setting gut beschrieben - mir wurden einige Nebencharaktere nicht mehr wirklich sympathisch, aber ich denke, das ist auch so angelegt. Sie legen eine gewisse Oberflächlichkeit an den Tag bzw. die Beziehung zu Bianca, das ich diese "Freundschaften" teils wirklich hinterfragen würde. Insgesamt war es jedenfalls richtig lustig zu lesen und sehr amüsant, wie sich die Geschichte entwickelte!