Wer reitet so spät durch Nacht und Wind

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Erlkönig, Schimmelreiter, Deichfürst. Heike von Hoorn hat sich eine passende Landschaft für Ihren Krimi-Erstling ausgesucht. Die düstere, leicht unheimliche Landschaft Ostfriesland.
Düster und leicht unheimlich beginnt auch der Roman. Der reiche "Deichfürst" de Vries ist auf dem Weg in die örtliche Kneipe um einen Sieg zu feiern. Am Nachmittag ist die Entscheidung gefallen, dass die umstrittene Emssperre gebaut werden darf. Ein Sieg für ihn, ein weiterer Triumph in seinem erfolgreichen Leben. Erfolg, der nicht selten mit Demütigung und Machtmissbrauch einherging. Am nächsten Tag, wird die Leiche des Achtzigjährigen auf der Baustelle aufgefunden. Der erste Fall für Kommissar Möllenkamp.
Heike von Hoorn schreibt flüssig, gut lesbar und vor allem spannend. Schwierig sind ihre Mundart Passagen, aber man kann den Sinn aus dem Kontext entnehmen. Die Charaktere werden zügig angelegt. Und unverzüglich mit interessanten Details versehen, die das Weiterlesen fördern. Interessant ist auch der zeitliche Rahmen. Der Krimi spielt Ende der 1990er Jahre, mit Rückblenden ins Jahr 1946. Das Verbrechen scheint also in der Vergangenheit begründet zu liegen. Scheint mir lesenswert.