Ein Fall für Gertrud und Stephan in Ostfriesland

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans zeigt uns einen einsamen Küstenausschnitt mit Sand, Dünen und dem Meer im Hintergrund. Darüber wölbt sich ein graublauer Himmel.
Die Hauptgeschichte spielt in Jahr 1999. In Ostfriesland wird der reiche Bauer Tadeus de Vries tot in einer Holzkiste vergraben am Emssperrwerk aufgefunden. Er ist darin qualvoll erstickt. Der Leiter des Fachkommissariats für Kapitaldelikte bei der Polizeiinspektion Leer, Stephan Möllenkamp, wird mit den Ermittlungen beauftragt. De Vries war ein starker Befürworter des Emssperrwerkes, auf der Gegenseite gibt es eine Bürgerinitiative, die dagegen amkämpft. Waren diese Kontroversen das Motiv für den Mord? Es stellt sich heraus, dass de Vries wohl ein richtiger Widerling war, der alle Menschen gequält und gedemütigt hat, auch seinen Bruder Mentko. Niemand bedauert den Tod dieses Mannes. Dazu kommt noch, dass de Vries zu Kriegszeiten Mitglied der SS war und auch damals schon viele Gräueltaten begangen hat.
Unerwartete und auch etwas lästige Hilfe bekommt Stephan durch die burschikose Lokalreporterin Gertrud Beokhoff. Sie findet auch die zweite Leiche, Tadeus`Bruder Mentko hat sich erhängt. Selbstmord??
Die eigentliche Handlung wird immer wieder durch Rückblenden in die Jahre 1946 bis 1962 unterbrochen. Hier geht es um die Geschichte von Marion und ihrem kleinen Bruder. Sie sind auf der Flucht vor den Russen und gelangen so nach Ostfriesland. Auf einem Bauernhof findet Marion Arbeit, wird aber von dem Jungbauern vergewaltigt und getötet. Ihr Bruder schlägt sich alleine durch, hat aber seine Schwester nie vergessen.
Dem Leser kommt sehr schnell der Verdacht, dass Marions Schicksal eng mit dem Schicksal von de Vries zusammenhängen muss. Bis der Fall aber aufgeklärt wird, gibt es noch viele Verdächtige und die Ermittlungen stocken immer wieder. Das führt auch zu einigen Längen des Romans.
Allen in allem ein Krimi, der sich leicht weglesen lässt, die Dialogszenen haben ihren eigenen Reiz, die Beschreibungen von Land und Leuten ist stimmig.