Mittelmäßiger Lokalkrimi

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becki555 Avatar

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Der Krimi „Deichfürst“ der Autorin Heike van Hoorn handelt von einem Mordfall des Bauern Tadeus de Vries, den aus dem kleinen Dorf in Ostfriesland jedoch niemand zu vermissen scheint. Ein umstrittenes Bauprojekt, seine alte Nazi-Vergangenheit sowie Demütigungen und Misshandlungen von Menschen könnten ein Motiv sein, den alten De Vries zu ermorden. Kommissar Möllenkamp untersucht diesen Fall wobei ihm mehrfach die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff in die Quere kommt, die ebenfalls an der Ermittlung des Falls interessiert ist.
Die Handlung des Kriminalromans und die Hintergründe des Mordes gefallen mir gut. Der Schreibstil ist an sich gut und das Buch lässt sich flüssig lesen. Allerdings wird relativ früh klar, um wen es sich bei dem Mörder handelt. Das ist an sich nicht schlimm, mir fehlten jedoch ein paar Nebengeschichten oder Zwischenfälle, welche die Spannung verstärken würden. Die Charaktere sind mir an sich sympathisch, ich konnte mich jedoch nicht hundertprozentig in sie hineinversetzen, auch wenn relativ viel über die Charaktere und deren Privatleben berichtet wurde. Dadurch verlief die Aufklärung des Mordes etwas schleppend und für mich fehlte etwas Spannung.
Ich würde das Buch an alle Krimifans weiterempfehlen, die neben der Suche nach dem Mörder und dessen Motiv auch Interesse an den Charakteren, deren Umfeld sowie dem Dorfleben und den Disput um das Ems-Sperrwerk Projekt haben.