Wilm! Geef mi dorup noch' Kruiden

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Heike van Hoorn entwirft ihre Hauptfigur Gertrud Boekhoff, Journalistin für das Rheiderländer Tagblatt, als Original und als Kumpeltyp, sehr sympathisch.

Zweite Hauptfigur ist der Kriminalhauptkommissar Stephan Möllenkamp, der zur Kripo Leer gehört und verheiratet ist.

Beide beschäftigt der Mordfall an einem 80jährigen Mann, der aufgefunden wurde.
Das Opfer hat offenbar auch eine mysteriöse Vergangenheit.

Das detailreich gemachte Cover erwirkt wirklich eine Ostfriesland-Atmosphäre, die sich schnell auch im Text wiederfindet. Dazu gehört zum Beispiel ein Plattdeutsch-Dialekt der Einwohner, oder auch Konflikte zwischen denen die zur Meyer Werft in Papenburg mit deren Ozeanriesen gehören und denen deren Existenz als Krabbenfischer dadurch in Gefahr gerät.
Das finde ich ziemlich glaubwürdig entworfen.

Hinzu kommt ein Handlungsstrang, der im Jahr 1946 und später in den fünfziger und sechziger Jahren angesiedelt ist.
Es scheinen Ereignisse der Gegenwart und der Vergangenheit eine Rolle im Mordfall zu spielen.
Mehr sollte man an dieser Stelle nicht über den Fall verraten.

Der Krimi ist zwar relativ konventionell, aber das muss ja nicht unbedingt negativ sein. Das Buch überzeugt durch Realismus, so ist auch die Teamarbeit zwischen Polizei und der Lokalreporterin nicht gerade einfach. Sie ermitteln nicht wirklich zusammen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich bei einer möglichen Fortsetzung in dieser Hinsicht noch mehr ergibt.