Eine düstere Familiensaga leicht erzählt

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gaia Avatar

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Dieses Buch scheint von Anfang bis Ende interessant zu sein. Schon das Cover sieht geheimnisvoll aus, aber eben auch düster durch den schwarzen Hintergrund. Als düstere Familiensaga bezeichnet die Ich-Erzählerin ja auch ihre Familiengeschichte, für die sie zunächst nie viel übrig hatte.
Es gefällt mir sehr, dass das Buch mit einem Familienstammbaum beginnt. Dies wird dann, wenn man sich die Kapiteleinteilung und feingliedrige Jahreseinteilung ansieht, wohl auch notwendig werden, um einfach dem Personal des Romans nach Neuguinea folgen zu können. Schon der Einstieg mit dem Prolog fällt sympathisch aus. Die Großmutter, deren größtes Laster das Lesen war und die damit 102 Jahre alt geworden ist. Lesen hält also doch jung! Und gleichzeitig der Schmerz, wenn von einer „Heidenmissionarin“ die rede ist. Da kommen sofort schreckliche Bilder der Kolonisierung auf.
Von Schriftbild her empfand ich es ein wenig anstrengend, dass die wörtliche Rede nicht in Anführungszeichen gesetzt wurde. Daran gewöhnt man sich sicherlich über die Zeit hinweg.
Insgesamt ein interessantes Buch über einen noch viel zu unbeleuchteten Teil der deutschen Geschichte.