Wie wir das wurden, was vor uns war

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elkev Avatar

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Der Einführungstext zur Leseprobe klingt viel versprechend, die kraftvollen Farben auf schwarzem Hintergrund wollen gesehen und eingeordnet werden. Ganz genau wie der Drang der Nachkriegskinder und -enkel alles ordnen und säubern zu müssen, alles Schmerzhafte musste ein Ende haben, sei es ein Pflaster oder ein Gips nach einer Verletzung wie die Autorin eindrucksvoll die Versuche einer Familie beschreibt sich von den längst vergangenen Lebensumständen aus Kolonialzeit und zwei Weltkriegen zu erholen. Katharina Döbler kann es, sie bringt es auf den Punkt, findet Worte für das Unaussprechliche Ihrer Ahnen. Ich lese und bin enttäuscht als es nicht mehr weitergeht. Da ist auch so Vieles, was ich als Kriegsenkelin nicht weiß und sie gibt der in mir Suchenden eine Stimme. Sie bezieht Position, nicht immer zu meiner Zustimmung, wenn es um den christlichen Glauben geht, aber sie traut sich auf Terrain, das Beachtung braucht, weil es als Folge der Erlebnisse unserer Eltern und Großeltern in uns lebt und unser tägliches Verhalten oft mehr bestimmt, als wir uns vorstellen können. Die Aufarbeitung der deutschen Geschichte, die Kolonialzeit betreffend, ist längst überfällig. Dieses Buch möchte ich unbedingt zu Ende lesen.