Dein totes Mädchen - Die Vergangenheit holt einen immer ein

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Christine, genannt Lilli, hat in ihrer Jugend ihre Eltern verloren. Jetzt ist sie fast 50 und hat vor vier Wochen bei einem Unfall ihre Tochter verloren. Schon immer recht unverwurzelt (beruflich bedingt konnte sie immer wieder in anderen Ländern leben) zieht sie jetzt in ihre alte Heimat Schweden zurück. Dort überschlagen sich die Ereignisse und die Vergangenheit wird lebendig.

Der Anfang versprach Hochspannung pur. Doch leider war das, was Gänsehaut verursacht und Neugier geweckt hat, irgendwann nur noch nervig. Die Story ist durchweg düster, depressiv, dunkel, bedrückend, langatmig, schwer. Der Thrill fehlt leider komplett. Dafür hat es Alex Berg aber exzellent geschafft, die Dunkelheit eines schwedischen Winters in das Buch zu packen. Es gibt zu viele Gedanken und Rückblicke, sodass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem das Buch zu sehr in Richtung Roman driftet.

Trotzdem ist das Buch nicht schlecht zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin - nur weiß man zwischendurch gar nicht mehr so richtig, was darin denn nun genau stand. Man liest es so, wie es geschrieben ist: reichlich nebulös. Immer wieder steigt der Spannugsbogen leicht an - und dann urplötzlich wieder einfach abgerissen zu werden. Erst ganz am Schluss erfährt man die Zusammenhänge. Es ist Geschmackssache, ob man die Lösung stimmig findet oder nicht und wie man mit dem Ende des Buches umgeht.

Für mich war es jedenfalls leider nicht das, was es versprach. Deshalb zu einer sehr kurzen Rezension (es tut mir leid, daber mehr kann ich einfach nicht über das Buch sagen - es ist definitiv ein Buch, das polarisiert) leider nur drei Sterne, auch wenn viele Leser das anders sehen und gesehen haben. Es ist nun aber mal meine persönliche Meinung über "Dein totes Mädchen", auch wenn sie nicht dem Mainstream folgt.