Eindringlich und intensiv

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laberladen Avatar

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Es kommt eigentlich so gut wie gar nicht vor, dass mich ein Buch emotional wirklich intensiv packt. Ich lese meistens mit viel Distanz, auch wenn mich die Handlung fesselt.

Hier war das aber anders. Ich litt mit Ulf und Caroline (und auch ein bisschen mit Björn und Maybrit, die das Freunde-Kleeblatt vor fast 30 Jahren bildeten), die sich beide selbst im Weg standen und zwar um ihre eigenen Geheimnisse und Gedanken wussten, aber vom anderen ebenso wenig erfahren haben wie wir Leser und das erst nach und nach aufweichte. Auch wenn sie sich im Grunde sehr gut kannten, schreckten sie immer wieder davor zurück, an die ungesagten Dinge zu rühren, weil sie spürten, dass es ihnen zuviel werden könnte. Und das spürte ich auch. Schicht um Schicht wurde aufgedeckt, die Fassade immer mehr eingerissen und was zutage gefördert wurde, schien vieles zu erklären, aber immer noch nicht alles gewesen zu sein.

So intensiv, wie die vier Freunde ihre vielschichtigen, verfahrenen Gefühle erlebten, so eindringlich waren sie auch für mich als Leser. An eigentlicher Handlung passierte nicht besonders viel und was die Spannung ausmachte, entstand durch die Verflechtungen im Schicksal der Protagonisten. Dass ich trotzdem nur so durch die Seiten flog und das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe, lag an der Erzählkunst der Autorin, die es durchgängig geschafft hat, mich ins Leben von Caroline und Ulf, Maybrit und Björn mitzunehmen.