Spannender Roman im hohen Norden

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astrid Avatar

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Nachdem mich der aktuelle Roman „Tochter der Angst“ von Alex Berg positiv überrascht hat, habe ich direkt zugegriffen, als mir dieser Roman in die Hände fiel. Andernfalls hätte ich mich womöglich nicht für den Kauf entschieden, da mir das Cover zwar sehr gut gefiel, der Titel mich jedoch eher abschreckte. Auch der Klappentext weckte zunächst nicht unbedingt mein Interesse. Doch auch dieser Roman konnte mich von der Schriftstellerin Alex Berg überzeugen.

Die Handlung spielt größtenteils einem kleinen Ort in den schwedischen Bergen. Hierher flüchtet die Protagonistin Caroline nach dem Tod ihrer 27-jährigen Tochter Lianne und kehrt damit aus der Großstadt Hamburg in die Einsamkeit ihres Heimatortes zurück. Im Haus ihrer verstorbenen Eltern an einem Bergsee versucht sie den Tod ihrer Tochter zu verarbeiten. Doch bald wird ihre Ruhe gestört, denn auch Ulf Svensson, Carolines Jugendliebe, besucht sein Heimatdorf, nachdem er von Carolines Ankunft erfahren hat. 28 Jahre sind seit ihrer letzten Begegnung vergangen…

Als ich festgestellt habe, dass dieser Roman in Skandinavien spielt, war ich etwas skeptisch, zumal die Thriller der bekannten Autoren aus diesem Raum nicht mein Fall sind. Ausgehend vom Titel des Romans und der etwas beklemmenden Atmosphäre aufgrund der Abgeschiedenheit in dem kleinen Ort, hatte ich außerdem einen etwas brutaleren Thriller befürchtet. Glücklicherweise kann ich diese Befürchtungen nach der Lektüre von „Dein totes Mädchen“ nicht bestätigen. Genau genommen handelt es sich meiner Meinung nach bei diesem Roman nicht um einen Thriller, aber dies wurde offenbar inzwischen auf dem Cover des Buchs geändert.

Der Roman ist durchweg spannend und unterhaltsam, so dass ich ihn nur ungern zur Seite legen mochte. Wenngleich schon zu Beginn des Romans einige anfängliche Ungewissheiten aufgeklärt werden, bleiben doch bis zum Schluss noch manche Fragen offen. Somit blieb die Spannung in „Dein totes Mädchen“ nach meinem Empfinden zu keiner Zeit auf der Strecke. Obwohl ich mich mit den im Roman auftauchenden Figuren nur eingeschränkt identifizieren konnte bzw. diese überhaupt sympathisch gefunden hätte, hatte ich zu keiner Zeit den Drang das Buch zur Seite zu legen. Das spricht meiner Meinung nach sehr für diesen Roman.

Fazit: Ein spannender Roman in der Einsamkeit der schwedischen Berge, der viele Facetten menschlicher Psyche und Irrungen und Wirrungen des Lebens darstellt. Ich werde mich nun nach weiteren Romanen von Alex Berg umsehen.