Trauer und Schuld

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c-bird Avatar

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Bei einem Verkehrsunfall stirbt Carolines Tochter Lianne. Die Trauer und der Schmerz um diesen Verlust, lässt Caroline Zuflucht in ihrer alten Heimat Schweden finden. Das Haus der Eltern, die ebenfalls bei einem Autounfall ums Leben kamen, liegt in der Einsamkeit eines kleinen Dorfes. Fast 30 Jahre ist Caroline nicht hier gewesen, auch damals hat sie das Dorf fluchtartig verlassen.
Hier trifft sie nun auf ihre Jugendliebe Ulf, der mittlerweile Kriminalkommissar in Stockholm geworden ist. Auch er ist nicht mehr in seinem Heimatdorf gewesen, nachdem ihn Caroline damals so plötzlich verlassen hat. Doch per Zufall erfährt er von Carolines Aufenthalt in dem kleinen schwedischen Dorf. Nun will er unbedingt herausfinden, warum Caroline ihn damals so überstürzt verlassen hat. Alte Erinnerungen werden wach, als die beiden aufeinander treffen. Doch Ulf hat Informationen aus Stockholm mitgebracht und die verheißen nichts Gutes. Ein Schneesturm zwingt die beiden eingeschlossen ein paar Tage im Haus zu verbringen. Da beginnt das eigentliche Drama und die beiden müssen ihre Vergangenheit aufarbeiten, auch wenn damit so manch dunkles Geheimnis zu Tage tritt, das eigentlich lieber vergessen wäre.

Alex Berg ist hier ein äußerst spannendes Werk gelungen, obwohl es sich nicht um einen Thriller im eigentlichen Sinne handelt. Es geht vielmehr um Schuld, Trauer und welche Reaktionen aus diesen Gefühlen entstehen können.
Zu Beginn der Geschichte weiß man als Leser zunächst gar nicht, was eigentlich passiert ist. Doch durch die wechselnden Erzählperspektiven erfährt man Schritt für Schritt von dem eigentlichen Drama. Ein leiser, aber doch flüssiger Erzählstil, der den Leser dazu bringt immer mehr über die Hintergründe und das Geschehen in der Vergangenheit erfahren zu wollen. Die Atmosphäre in dem Buch ist ziemlich düster, doch die Landschaftsbeschreibungen hellen das Ganze umso mehr auf. Tolle Bilder von schneebedeckter Landschaft in den Bergen, die den Leser richtiggehend verzaubern können.

Obwohl die Protagonisten mir nie wirklich sympathisch wurden, so sind es doch psychologisch gut ausgearbeitete Charaktere. Ein Buch, das auf Emotionen des Lesers setzt und diese auch erreicht.