Rose und Nachtigall

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Deine Stimme in meinen Träumen, Liebesroman von Joanna Martin, 195 Seiten erschienen im Feuerwerke Verlag.
Ein Liebesroman mit wenig Anspruch aber mit viel Romantik.
Christine ist von Stuttgart nach Schutzingen gezogen, zurück nach Hause. Dort ist sie ihrem Freund Stefan näher, dessen Eltern dort ein Küchenstudio besitzen. Außerdem wohnt ihre Oma Elisabeth im ansässigen Pflegeheim. Christina liebt ihre Oma über alles, hat sie ihr doch in Kindertagen die Mutter ersetzt, die ihre eigene Mutter nie sein konnte. Christine hat ihre Umzugskartons noch nicht ausgepackt, da verstirbt ihre geliebte Oma. In ihrem Nachlass findet sie Liebesbriefe an einen „Wilhelm“ und einen Brief an sie gerichtet, dass sich die Oma wünscht, dass ihre Enkelin diese Briefe selbst an Wilhelm übergibt oder gegebenenfalls auf sein Grab legt. Stefan ist von dieser Idee nicht gerade begeistert, denn Christine könnte eine neue Arbeit, im Geschäft seiner Eltern beginnen.
Doch Christine beweist hier Mut und reist ins ferne Kanada, dort begegnet sie Robert den Enkel von Wilhelm und die Geschichte von damals beginnt sich zu wiederholen.
Es handelt sich bei vorliegendem Buch um einen Roman in zwei Erzählsträngen, zum einen die Erlebnisse der Protagonistin in der Gegenwart im auktorialen Stil, zum anderen die Lovestory zwischen Elisabeth und Wilhelm, geschrieben in der Ich-Form aus der Sicht Elisabeths und kursiv gedruckt. Sie beginnen alle mit „Lieber Wilhelm“ und enden mit „Deine Nachtigall“. Dadurch ist es sehr leicht in der Geschichte den Überblick zu behalten.
Der Roman besteht aus 24 relativ kurzen Kapiteln, erzählt in einfacher, doch bildmalerischer Sprache das Setting in Kanada z.B. ist stimmungsvoll beschrieben. Ich hatte keinerlei Probleme die Zusammenhänge zu erkennen und es hat sich flüssig lesen lassen. Die Liebesbriefe sind in romantischem Stil verfasst, rührende Sätze z.B. auf Seite 127…er liebte mich mehr als ich ihn. Einer liebt immer zu viel, oder? Du bist wie mein Spiegelbild meine andere Seite... Das Schicksal der Großeltern konnte mich schon zu Tränen rühren. Leider hatte ich das Gefühl, dass in dieser Story leichte Logikfehler vorhanden sind. Ohne zu spoilern und die absolute Pointe vorweg zu nehmen schwierig zu erklären. Die Personen aus der Vergangenheit fand ich sehr sympathisch, das glücklose Liebespaar ist mir sehr ans Herz gewachsen. Robert ist ein feiner und tiefgründiger Mensch und auch die Beweggründe von Stefan kann ich nachvollziehen, ich hätte an seiner Stelle genauso gehandelt, Einzig die Protagonistin konnte ich im Laufe des Buches immer weniger verstehen, ihre ewige Unentschlossenheit und Unsicherheit haben mich genervt. Fast meinte man, sie will sich ständig alle Türen offen halten und zu keiner Entscheidung kommen. Ich mag starke Frauen in solchen Büchern, Christine ist keine davon. Nun zum Schluss hat, wie zu erwarten war, sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Spannung kam in ein paar Sätzen kurz auf, als sich in den Weiten Kanadas ein Bär über Chrissis Tasche hermacht. Für die schönen romantischen Briefe und das (Schluchz-) Happy End vergebe ich trotz einiger Kritikpunkte gerne 3 solide Sterne. Die sind wohlverdient, für die angenehme Wohlfühl- Unterhaltung und die kurzweilige Lektüre.
Eine Leseempfehlung für Leserinnen die in Romanen stimmungsvolle Romantik und Entspannung suchen und bei der Lektüre nicht kritisch den Plot hinterfragen.