total gefühlvoll

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sissidack Avatar

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Ja, die Stimme war wirklich in den Träumen von Christine. Es war die Stimme der Großmutter. Christine liebt ihre Großmutter, doch in der Hektik des Alltags und auch in der Bequemlichkeit und Oberflächlichkeit unserer modernen Gesellschaft kommen die zwischenmenschlichen Beziehungen zu kurz. Seien wir jeder ehrlich zu sich selbst. Wer hat sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was z. B. eben die Oma in ihrer Jugend erlebt, gefühlt oder aufgegeben hat. Sie war einfach da und fertig. Wunderschön hat Frau Martin dieses Problem aufgegriffen und bearbeitet. Natürlich setzt sich nicht jede Großmutter hin und schreibt ihre Jugenderlebnisse für die Nachkommen auf. Allerdings würde dies dazu führen, dass wir unsere Großmütter oder -väter mit ganz anderen Augen betrachten.
Der vorliegende Roman sprudelt über vor Gefühlen, ist aber keinesfalls schnulzig. Ich habe gelesen und gelesen, konnte nicht abwarten, bis ein neuer Brief wieder ein Stückchen Lebensgeschichte von Christines Oma preisgab. Wunderschön sind die Leben der modernen Christine und der so plötzlich verstorbenen Oma verwoben. Viel Gefühl spinnt sich als roter Faden durch die ganze Handlung. Doch es wird auch aufgezeigt, dass wir den Mut haben sollten und es möglich ist, unser Leben zu jedem Zeitpunkt aktiv gestalten zu können.
Der Schluss, insbesondere der letzte Brief der Großmutter, hat mich, ich schäme mich nicht dafür, zu Tränen gerührt (vollkommen untypisch für mich). Einen großen Dank an die Autorin für wunderschöne Lesestunden.