Der Tote am Toten Mann

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Fassek suchte in den Umzugskartons im Keller seinen schwarzen Anzug. Schließlich fiel es ihm ein, dass er in vor ein paar Monaten bei einer Beerdigung getragen hatte. Am Staubsaugerschlauch hatte er ihn aufgehängt, und dort war er auch noch. Er brauchte unbedingt einen Friseur, hatte hier noch keinen gefunden. Und so sah sein Haar jetzt auch aus, weil er die längsten Strähnen selbst abgeschnitten hatte. Er packte noch ein paar Sachen ein, das weiße Hemd war verschwitzt, es musste auch das hellblaue gehen.
Dass in St. Margarethen die Menschen alt wurden, sollte angeblich am Wasser liegen. Oder an der Luft. Oder, oder, oder. Der Kroisleitner Karl ist überzeugt, dass es am Wandern liege, was er auch dem Kunden sagt, der bei ihm Schuhe kauft. Sein Vater ist schon 104 Jahre alt, doch der Fremde will nicht reden, er ist wortkarg. Das ist dem Kroisleitner nicht geheuer. Es dauerte bis der Fremde sich endlich für ein Paar entschieden hatte. Interessiert hätte den Kroisleitner schon, wo der Fremde herkam, das auf eine derartige Frage nur etwas in den Bart gebrummt hatte.
Doch die Wirtin vom Gasthof Zum Valentiner hatte da ihr eigene Methode herauszufinden, wo ein Gast herkam. Doch dieser Gast, der morgens in der Früh um 9 Uhr schon Wiener Schnitzel und dazu noch mit Bratkartoffeln bestellte, war ihr nicht ganz geheuer. Es kam ihr vor, als sei er auf der Flucht.
Selbst mit dem Postkartenverkäufer Josef hatte der Wandersmann nicht geredet.
Eigentlich hatte der Wanderer mit seiner Kreditkarte beim Kroisleitner zahlen wollten. Doch dem Kroisleitner war diese nicht so ganz geheuer gewesen, so zerkratzt, wie die war. Und so tat er als ob die Maschine nicht funktionieren würde. Und für noch etwas mehr Rabatt, hatte der Wanderer dann bar bezahlt. Die Turnschuhe, die der Fremde zurückgelassen hatte, warf er in den Restmüll. Währenddessen war der Fremde hoch zum Toten Mann gegangen, aber niemand hatte ihn zurückkommen sehen. Nur der Toni war heruntergekommen und zu seinem Vater gelaufen. Dann ist dieser zum Kroisleitner gekommen und hat ihm gesagt, dass sein Vater droben am Toten Mann gefunden worden war.
Amy hatte den Jungen schon oft gesehen, immer an derselben Stelle. Doch heute, als ihr Manager George sie von heute auf morgen nach wochenlangem Koma für tot erklärt hatte war er nicht da gewesen. Nur hunderte von trauernden Fans, die dem Leichenwagen nachschauten. Dass er jetzt hier auf dem Friedhof war und wie sie der Zeremonie zuschaute, das beunruhigte sie. Nie hatte sie gedacht, dass sie jemals so berühmt werden würde. Die ganze Beerdigung war eine Farce, denn sie wollte nicht mehr. Es war Georges Idee gewesen. Zum Glück hatte der Junge sie nicht erkannt. Sie war als Amy total verändert gewesen und ging nun als Emma mit einem Flugticket, blonden Haaren und blauen Augen davon.
Die Kripo musste verständigt werden, so der Polizist. Beinahe wäre Kalli umgekippt, doch der Beamte konnte ihn gerade noch auffangen. Die kleine Jule fiel über die Leiche, als sei zu Lissi gelangen wollte, wobei sich dieselbe umdrehte. Und der Kroisleitner brach über seinem Vater endgültig zusammen. Er zog ihm den Ring vom Finger, schloss seine Augen, doch die Zunge bekam er nicht mehr in den Mund. Dann ging er den Berg hinab.
Irgendjemand musste das gewesen sein, und Lissi musste an den Fremden denken.

Die Buchbeschreibung
Dem Kroisleitner Karl sein Vater ist tot. 104 war der alte Kroisleitner, aber noch topfit, das lag an der guten Luft oder am Marillenschnaps. Schon bald ermittelt die Kriminalpolizei aus der nahen Bezirkshauptstadt, was der wortkarge Wanderer mit der schlechten Ausrüstung damit zu tun hat. Ebenjener mit dem Namen Frassek, seines Zeichens Polizeiobermeister aus Berlin, hatte sich doch nur in der Steiermark von seinem letzten, gelinde gesagt unglücklich verlaufenen, Fall erholen wollen - und von seiner pubertierenden Tochter. Inmitten von Lügen, Intrigen und Dorfklatsch wird Frassek unversehens vom Tatverdächtigen zum Ermittler.

War der Fremde in dem Schuhgeschäft etc. Fassek? Vermutlich. Was war mit ihm los? Warum hatte er nichts gesagt? Natürlich fällt der Verdacht auf ihn. Aber wieso natürlich? Er hatte doch mit diesen Menschen gar nichts zu tun? Oder? Und wer war Amy, bzw. Emma`Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht und ich würde gerne weiterlesen. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr