Herausragender Sprachstil und berührend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
theujulala Avatar

Von

Schon alleine der Prolog ist sofort berührend. Die alte Dame alleine zu Hause mit all den Problemen, die das Alter und die moderne Zeit mit sich bringen. Das erinnert mich an meine noch lebende Großmutter, die mit ihren 97 Jahren ebenfalls noch alleine lebt. Ich konnte mich sofort in Elisabeth einfühlen.

Ihre Tochter offenbart ihr, dass sie nach Japan reisen wird. Dies nimmt Elisabeth zum Anlass ihr einen Brief zu schreiben. Der Prolog ist noch in der 3. Person geschrieben, doch der Brief ist in der klassischen Ich-Perspektive Präteritum. Mir gefällt der Sprachstil unheimlich gut. Er ist sehr ausgefeilt und der Zeitepoche der 30er Jahre absolut angepasst. Es gibt einige Wörter, die ich selber noch von meiner Großmutter höre und kenne, die heute aber nicht mehr modern sind. Das finde ich großartig umgesetzt!

Ich finde Elisabeth unheimlich hinreißend und ich fühle mit ihr, wie sie vor Schock starr ihre Ehelichung hinter sich ergehen lassen muss. Und ihre Schwiegermutter versucht aus dem grauen Mäusschen eine Dame zu machen.

Ich bin mir nicht sicher, ob mich das Thema wirklich so fesseln kann, dass ich das Buch zu Ende lesen möchte, obwohl ich den Leseeindruck ganz großartig finde. Deswegen werde ich an der Verlosung nicht teilnehmen. Das Buch wird aber ganz sicher auf meiner Merkliste landen!