Reise nach Japan

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Im Prolog wird Elisabeth von ihrer Tochter angerufen, die ihr mitteilt, dass sie eine weite Reise für ihre Redaktion unternehmen wird. Sie muss nach Japan, und bei Elisabeth kommen Erinnerungen hoch.
Elisabeth will an Karoline schreiben, ihrer Tochter Erklärungen geben. Und jetzt weiß sie auch, wie sie anfangen muss. Am Anfang. Und alles begann nach Hitlers Machtergreifung.
Elisabeth musizierte mit ihrer Mutter. Sie mussten dies heimlich tun, denn ihr Vater billigte das gar nicht. Und ausgerechnet da kam er nach Hause und forderte sie auf sich umzuziehen. Er sollte befördert werden – und Elisabeth wollte er mit dem Sohn seines Chefs verheiraten.
Der Tag der Hochzeit. Elisabeth wollte das nicht, doch sie hatte keine Chance. Und dann bedankte sich auch noch die Mutter des Bräutigams leise bei ihr. Nach der Trauung bedankte sich auch der Bräutigam. Er musste nach Tokio.
Die Hochzeit war so überhastet abgehalten worden, weil er als Attaché nach Tokio berufen worden war. Und weil er damit zu Hause aus der Schusslinie war. Es hätte ihn sonst das Leben gekostet. Und Personen in solchen Positionen hatten verheiratet zu sein.
Die Abreise. Die Schwiegermama hatte sie zum Bahnhof gebracht und ein Fräulein Degenhard sollte sie bis Wladiwostok begleiten. Dort musste sie auf eine Fähre und rüber nach Japan, wo ihr Mann sie erwarten würde. Fünfzehn Tage brauchten sie von Moskau bis Wladiwostok. In dieser Zeit strickten sie etliche Paar Socken. Sieredeten wenig, und als Elisabeth Fräulein Degenhard wegen ihres Mannes etwas fragt, bekam sie nicht wirklich eine Antwort.
Ankunft in Wladiwostok. Hier würde die Degenhard Elisabeth zur Fähre bringen, die zwei Tage nach Yokohama brauchen würde. Sie nahm den Rest des Reisegeldes von Elisabeth nicht, sagte nur, sie könne es vielleicht einmal brauchen. Am zweiten Morgen war es dann soweit. Sie war in Yokohama angekommen. Ernst Wilhelm erwartete sie und hieß sie willkommen.
Die Buchbeschreibung
Liebe in Zeiten des Krieges: Eine Amour fou vor exotischer Kulisse
Keine Widerworte: Elisabeth heiratet Ernst! Unbekannterweise. Die 18-jährige Elisabeth, behütet und aus gutem Hause, macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Kaum reicht Elisabeths Fantasie, sich die Hochzeitsnacht mit einem gestandenen Mann vorzustellen. Umso erleichterter ist sie, dass Ernst freundlich auf Distanz geht. Doch findet sie sich unter Menschen wieder, deren Handeln und Gefühle sie nicht durchschaut. Während die Nazifizierung des Personals voranschreitet, gibt es Heimlichkeiten, Getuschel in der Botschaft. Warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Sucht er deshalb Ernsts Nähe? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt?
Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Doch der größte Schlag steht ihnen noch bevor: Wie soll ihr Herz das überstehen, als die Nachricht eintrifft, Alexander sei als Spion hingerichtet worden?

Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Ich konnte mich gut in die Protagonistin hineinversetzen. Scheinbar hatte sie ihrer Tochter nie die Wahrheit über ihre Ehe mit Ernst Wilhelm von Traunstein gesagt, da sie ihr jetzt diesen Brief schrieb. Elisabeth tat mir gleich leid, einen Mann heiraten zu müssen, den sie gar nicht kannte. Wir haben heute gut reden, wenn wir sagen, sie hätte ja auch nein sagen können. Was wäre dann wohl mit ihr passiert? Auf jeden Fall hat mich diese Probe neugierig gemacht du ich würde mich freuen das Buch weiter- und fertiglesen zu dürfen. Vielleicht ist mir ja meine Glücksfee mal wieder gewogen!