Tokio mon secret

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heike lohr Avatar

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Ein geschichts- und schuldlastiges Buch ist "Demnächst in Tokio", das mit einem Telefonat zwischen Mutter und Tochter beginnt. Gut geschildert reißt uns dieses Telefonat, bei welchem die Mutter ihre Tränen unterdrückt und ihre Finger bewegt, mitten in das verschwiegene Geheimnis. Mutter und Tochter sind aus Japan, zumindest sagt die Tochter, dass sie eine Halbjapanerin ist und deswegen ist sie für dieses Interview in Japan ausgesucht worden. Für ihre Mutter ist dies ein Flashback in die Vergangenheit war doch dort ihr Mann Diplomat und gab es da noch einen Alexander. Ein ausgesprochenes Geheimnis. Die Zeit damals war geprägt vom Nationalsozialismus und vom gegenseitigen Bespitzeln. Sie wurde verheiratet und rettete mit dieser Eheschließung ihrem Mann das Leben. Ihre Schwiegereltern sind sehr nett zu ihr, deren Bekannte bringt sie sicher nach Japan. Auf der Zugfahrt stricken sie. Doch dann wird es interessant. Das Buch verspricht ein kurzweiliges, aber tiefsinniges Lesevergnügen, das sich dem Nationalsozialismus von einer sehr weiblichen Perspektive annähert und neue Gesichtspunkte herausarbeitet.