Toller Einstieg

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takabayashi Avatar

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Im Prolog telefoniert die Protagonistin, die 95jährige Elisabeth, mit ihrer Tochter Karoline, die ihr mitteilt, dass sie nach Japan reisen wird. Bei dem Gespräch verplappert sich Elisabeth und lässt bei ihren Japan-Erinnerungen den Namen Alexander fallen. Alexander, wer ist denn das, will die Tochter wissen? Elisabeth vertröstet sie auf ein andermal, denn das sei eine zu lange Geschichte und Karoline gibt sich damit zufrieden, da sie in Eile ist.
Im Anschluss an das Telefonat setzt sich Elisabeth jedoch hin und beginnt Karoline in einem Brief das mitzuteilen, was sie ihr schon längst hatte sagen wollen, aber nie die Gelegenheit oder den Mut gefunden hatte. Sie schreibt ihre Lebensgeschichte nieder, angefangen von dem Tag im Jahre 1934, an dem ihr Vater sie dazu zwang, den mehr als doppelt so alten Sohn seines Arbeitgebers zu heiraten. Dieser hatte einen Tipp bekommen, dass sein Leben in Gefahr war, weil er im Umfeld des Röhm-Putsches aktiv war, und musste deshalb Deutschland umgehend verlassen. Da seine Eltern ihm eine Stelle im diplomatischen Dienst hatten sichern können, musste jetzt schnellstens eine Ehefrau her - denn ein unverheirateter 39jähriger Mann galt als suspekt. Er reist sofort nach der Eheschließung ab. Elisabeth wird von ihrer Schwiegermutter unter die Fittiche genommen und neu eingekleidet und folgt ihrem Mann zwei Monate später mit der transsibirischen Eisenbahn. Bis Wladiwostock wird sie von einer älteren Verwandten, einer Missionarin auf dem Rückweg nach China, begleitet. Die Leseprobe endet mit ihrer Ankunft in Yokohama, wo ihr unbekannter Ehemann auf sie wartet.
Toll geschrieben, ich hätte jetzt am liebsten gleich weitergelesen. Eine gelungene Mischung von historischen Ereignissen mit einer Familiensaga und, wenn man dem Verlagstext Glauben schenken darf, noch einer Prise Spionage-Thriller.