Unglaublich gut!

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holzfrieden Avatar

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Wenn ein Buch zu viele Vorschusslorbeeren bekommt, bin ich grundsätzlich erst einmal skeptisch. Aber „Demon Copperhead“ ist wirklich großartig. Barbara Kingsolver hat einen würdigen Nachfolger für Dickens „David Copperfield“ geschrieben. Ich mochte dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht des mittlerweile erwachsenen Demon. Er erzählt sein Leben von Geburt an bis zum heutigen Tag. Demon lebt mit seiner Mutter in einem Trailer in den Wäldern Virginias. Er erlebt Dinge, die kein Kind erleben sollte, schafft es dennoch in seiner manchmal schon sehr erwachsenen Art, sein Leben zu meistern und nicht zu verzweifeln. Drogensüchtige Mutter, Vater unbekannt, Stiefvater, grausam und furchtbar, all das bestimmt sein Leben. Der plötzliche Tod seiner Mutter bringt für Demon eine Wende in seinem Leben. Er ist nun in den Händen des Jugendamtes und wird durch verschiedene Pflegefamilien gereicht. Manchmal ist es kaum auszuhalten, was er erlebt. Die Familie Peggot und deren Sohn Maggot sind Lichtblicke in Demons Leben. Aber auch sie können seine Lebensumstände nicht wirklich ändern. Kingsolver versteht es, die richtige Sprache für diesen Roman zu finden. Es ist sehr berührend, das Leben dieses Jungen als Leser verfolgen zu dürfen. Ich habe lange mehr kein so gutes Buch gelesen und ich lese wirklich sehr viel. Der Pulitzerpreis für dieses Buch wurde wirklich zurecht vergeben.