In Ordnung

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mainstreamgoere Avatar

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Derzeit lese ich gerne wieder verstärkt Bücher aus dem Thriller-Genre, von daher bin ich auch auf „Demut“ von Mats Olsson aufmerksam geworden. Da die Geschichte sehr spannend klang und ich das Cover ebenfalls sehr ansprechend fand, habe ich dem Buch direkt eine Chance gegeben und muss sagen, dass das Buch zwar insgesamt einige Schwächen besitzt, ich jedoch nicht enttäuscht wurde.

Eine Schwäche ist hier der Schreibstil. Mats Olsson besitzt zwar eine ganz angenehme Sprache, die sich leicht lesen lässt, allerdings hatte mir die Geschichte für einen Thriller zu viele Längen und auch die Spannung war nie so ganz da, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür sind allerdings die Figuren, allen voran der frühere Reporter Harry Svensson, gut ausgearbeitet, sodass ich ihn gerne bei seinen Beobachtungen und Recherchen verfolgt habe.

Harry, der sich eigentlich nur mit einer Frau treffen wollte, bekam einen Korb und geht ins Hotel zurück, wo er eine angelehnte Zimmertür entdeckt. In diesem Zimmer liegt der Musiker Tommy Sandell, neben ihm die Leiche einer Frau. Problem ist jedoch, dass Tommy sich an nichts erinnern kann und somit nichts zum Fall beitragen kann. Harry dafür umso mehr, denn als ehemaliger Reporter hat er immer noch beste Beziehungen zu der Zeitung und versucht so mehr über den Fall zu erfahren und recherchiert dazu auch noch in Eigenregie, was doch manchmal sehr interessant ist, aber auch gleichzeitig gewisse Längen mit sich bringt.

Interessant ist auch, dass so ein Fall mal nicht aus der Sicht eines Polizisten, bzw. Kommissars erzählt wird, sondern von einem ehemaligen Reporter, der mindestens genauso gut informiert wie die Polizei ist. Harry ist dabei zwar oftmals sehr eigen und es kann sich vielleicht nicht jeder mit ihm identifizieren, allerdings war er mir auf seine ganz eigene Art und Weise sympathisch.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker und der Grund, weshalb ich das Buch überhaupt entdeckt habe. Hier mag ich nicht nur das Bild an sich, sondern auch die Farben, sodass das Cover für mich rundum gelungen ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich „Demut“ sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Hätte „Demut“ etwas mehr Spannung besessen und hätte mir der Schreibstil mehr zugesagt, hätte ich hier sicherlich viel mehr Spaß an der Geschichte gehabt. Da ich die Geschichte rund um Harry allerdings ansonsten vollkommen in Ordnung fand, sollten hier besonders Fans von schwedischen Autoren einen Blick auf „Demut“ werfen.