Ein Blick hinter die Fassaden der britischen Gesellschaft

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missmarie Avatar

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Obwohl mich das Cover so gar nicht angesprochen hat - trist, grau, schwarz-weiß -, hat die Lektüre des Klappentextes meine Neugier geweckt. Ganz besonders reizvoll erscheint mir die Mischung aus Kriminalroman, Medienkritik und Gesellschaftsanalyse. Die beiden Kapitel in der Leseprobe haben mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht: Selbst in einer Verhörsituation kann der Autor Sprachreflexionen (z.B. über bestimmte und unbestimmte Artikel) einfließen lassen oder über die Reihenfolge von Erlerntem und Bezeichnung philosophieren. An dieser Stelle muss man auch den Übersetzer loben, der hier gute Arbeit geleistet hat und die feinsinnigen Sprachspiele treffend wiedergibt. Interessant finde ich auch, dass hier mit den Erinnerungen und dem Erkennen bzw. Nichterkennen gespielt wird. Spannenden finde ich, ob Angeklagter und Polizist an einem späteren Punkt über ihre gemeinsame Vergangenheit sprechen. Darüber wird die Krimihandlung fast zweitrangig.