Etwas in mir erinnert sich...

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_nadine_ Avatar

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Bei dem Roman handelt es sich eigentlich um das Debüt der Autorin, welches sie bereits 1992 geschrieben hat und welches nun in einer überarbeiteten Version endlich auch auf deutsch erschienen ist.

Besonders ansprechend ist bereits das Cover gestaltet. Ein rothaariges Mädchen in einem roten Samtkleid liegt mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Überzogen wird dieses Bild vom einem glänzenden Blumenmuster.

Inhaltlich findet der Leser keine typische Kapitelnummerierung vor. Die einzelnen Kapitel sind lediglich mit „eins“ oder „zwei“ überschrieben. Dabei handelt es sich um die beiden Erzählperspektiven. In den mit „eins“ überschriebenen Teilen erzählt der Schriftsteller Daniel Holmes aus der Ich-Perspektive die Geschichte einer rothaarigen Schönheit namens Rosemary beginnend bei ihrem ersten Treffen (er rettet sie vor dem Ertrinken aus einem Fluss) bis zu ihrem Tod 1948. Parallel dazu erfährt der Leser in den mit „zwei“ überschriebenen Kapiteln von der Malerin Alice, die auf sehr zweifelhafte Weise ebenfalls Bekanntschaft mit einer rothaarigen Schönheit macht – ihr Ex-Man Joe bittet sie nach 3-jähriger Funkstille vorübergehend seine neue Freundin Ginny bei sich aufzunehmen. Dieser Handlungsstrang spielt in der Gegenwart.

Nach und nach wird dem Leser klar, dass es sich bei Rosemary und Ginny um ein und dieselbe Person handelt und das ihre Bekanntschaft mit Vorsicht zu genießen ist. Auch Alice merkt schnell, dass mit Ginny etwas nicht stimmt und stellt Nachforschungen an – in ihrem Schrank findet sie schließlich eine Tagebuch von Daniel Holmes und begreift in welcher Gefahr sie sich befindet. Sie hat nur eine Chance – Ginny muss sterben. An diesem Punkt fließen beide Handlungsstränge zusammen und man kann die Spannung förmlich knistern hören.

 

Eigene Meinung.

Joanne Harris hat mir eine völlig neue Art von Vampirromanen gezeigt - keine klassische Mensch-Vampir-Liebesgeschichte. Und das ist gut so, denn davon gibt es inzwischen wirklich genug.

Es hat etwas gedauert, bis ich die Kapitelaufteilung verstanden habe, was wohl daran liegt, dass ich zunächst nicht darauf geachtet habe. Die Idee die beiden Geschichten (Vergangenheit und Gegenwart) so zu unterscheiden finde ich klasse, das ist mal was anderes.

Noch nicht ganz verstanden habe ich den Part mit dem Psychologen. Es wurde zum Ende hin nicht weiter darauf eingegangen, aber warum wurde es dann überhaupt angeführt?

Die Sprache ist einfach und leicht zu lesen. Die Spannung baut sich recht schnell auf und kann sich lange halten.

Alles in allem eine gute Geschichte sehr gut umgesetzt.