Mehr als eine Liebesgeschichte: Besonders und Fesselnd!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
daemonin Avatar

Von

Inhalt:
Amy hat eine unglaublich wichtige Person verloren und kann seitdem einfach nicht mit ihrem Leben weitermachen. Als Collin sie dann auf einen Segeljörn mit zwei seiner Freunde und dem mysteriösen Mian einlädt, bereut sie es zuerst sehr zugesagt zu haben. Doch schon bald stellt sie fest, dass Mian eine besondere Gabe hat, mit der er versucht ihr einen Weg zurück ins Leben zu zeigen. Die beiden kommen sich näher, während sich die Lage auf dem Schiff dramatisch zuspitzt: Ein großer Sturm weht über das Meer und schon bald ist aus dem entspannten Segeljörn eine lebensgefährliche Situation geworden...

Meine Meinung:

Zu Beginn der Geschichte habe ich mich wirklich schwer getan: Auch wenn der Schreibstil schön zu lesen ist und sich vorallem auf die Gefühle der Protagonisten konzentriert, blieben sie eher Fremde, an die ich nicht so wirklich rankomme. Dazu kam, dass ich etwas verwirrt war, wie viel Zeit das Buch doch braucht um sich zu entwickeln bis wir endlich Lossegeln können.

Doch dann hat es mich plötzlich doch gepackt. Der Roman ist nämlich viel mehr als die "einfache" Liebesgeschichte, die man dem Cover nach vielleicht erwartet, es geht vorallem um die besonderen Gaben der zwei Brüder Mian und Jano. Abwechselnd aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt, erfährt man als Leser langsam immer mehr. Ihre sensible Art, mit der sie so viele Dinge spüren können, die anderen Menschen verborgen bleiben, hat mich unglaublich fasziniert. Besonders ihren Weg zu den ausgeglichen, sympathischen und aufmerksamen Männern, die sie heute sind, mitzuverfolgen, hat mir sehr gut gefallen. Mian und Jano waren mir also beide sehr sympathisch :)

Mit Amy dagegen hatte ich das ganze Buch so meine Schwierigkeiten. Am Anfang ist sie - wegen der Trauer - praktisch gar nicht existent, dann konnte ich sie kurz ganz gut verstehen, bevor sie sich plötzlich in eine völlig andere, sehr selbstsichere Frau verwandelt hat. Mir ging das irgendwie alles etwas zu schnell und auch die Beziehung zu Mian blieb meiner Ansicht nach etwas oberflächlich. Bis zum Schluss sind so viele unausgesprochene Dinge zwischen den Beiden, aber trotzdem sind sie zusammen. Dafür habe ich die Nebencharaktere - besonders Marie - ziemlich ins Herz geschlossen, weshalb ich auch den ersten Band (der ihre Geschichte erzählt) lesen werde. Diesen muss man übrigens nicht kennen um "Denn Geister vergessen nie" lesen zu können!

Sobald die Protagonisten auf dem Schiff sind, gewinnt die Handlung richtig an Fahrt und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen! Die Situation spitzt sich immer mehr zu, teilweise hatte ich wirklich Sorge, wie das noch einigermaßen glimpflich ausgehen soll. Und obwohl sich das Setting eigentlich die ganze Zeit nicht ändert, passiert soviel innerhalb und zwischen den Charakteren, dass absolut keine Langeweile entstehen kann.

Das Ende hat mich dann nicht ganz glücklich zurückgelassen. Zwar gefällt es mir gut, dass wie in der Realität nicht alles immer gut ausgehen kann und sich manche Charaktere durch bestimmte Ereignisse auch einfach verändern, aber trotzdem hatte ich das Gefühl einige Fragen sollten noch geklärt werden, besonders zwischen Mian und Amy. Es kam mir so vor, als würden sie sich trotz allem immer noch nicht so richtig kennen.

Trotzdem hat mir das Buch insgesamt gefallen und ich werde sicher mal wieder einen Roman der Autorin lesen :)

FAZIT:

Nach kleinen Startschwierigkeiten konnte mich "Denn Geister vergessen nie" doch durch und durch fesseln. Ich war unglaublich fasziniert von den Gaben bzw. der Geschichte der beiden Brüder und auch die Entwicklungen der Charaktere konnten mich begeistern! Trotzdem war am Ende einiges noch nicht ganz geklärt oder blieb unausgesprochen, was ich etwas Schade fand.

4 von 5 Sternen