Ein Pageturner, jedoch leider etwas schwach

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bubobubo Avatar

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Rachel Childs ist ohne Vater aufgewachsen. Er verließ die Familie, als sie drei Jahre alt war.
Sie weiß nicht viel von ihrem Vater, nur dass er ein Kunstgeschichtsdozent an einer Uni ist, an welcher, weiß sie nicht.
Ihre Mutter, eine bekannte Psychologin, möchte sich zu den Fragen, die Rachel über ihren Vater an sie stellt, äußern. Immer wieder hört sie von ihr dieselbe, unbefriedigende Antwort:
„Er will nichts mit uns zu tun haben. Und das ist in Ordnung, Liebling, weil wir ihn nicht brauchen, um uns zu definieren. “

Für die Mutter mag dieser Satz zutreffen, für Rachel nicht.

Nach dem plötzlichen Unfalltod von Elizabeth Child, setzt Rachel ihre Suche nach der Identität des Vaters fort.





Der Abgrund in dir – erschien erstmals im Original unter dem Titel Since we fell 2017.
Den Namen "Dennis Lehane" dürfte den meisten bekannt sein, vor allem nach Buchverfilmung "Shutter Island".
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an seinen neuen Roman.
Rachel Childs als Protagonistin ist eine starke Frau, die zuächst eine steile Karriere als Reporterin hinlegt.
Nach einem verheerenden Erdbeben in Haiti, bei dem die Reporterin vor ist und schlimme und menschenunwürdige Ereignisse mitbekommt, wird sie von Panikattacken und Angstpsychosen geplagt.
Ihr Mann lässt sich von ihr scheiden, sie verlässt so gut wie nie das Haus, ihr Leben geht förmlich den Bach runter.
Doch sie begegnet erneut Brian Delacroix, der ihr schon als Detektiv bei der Suche nach ihrem Vater geholfen hat. Sie verlieben sich und endlich hat Rachel wieder Hoffung, ein "normales Leben" führen zu können. Doch mit der Zeit muss sie leider feststellen, dass sie ihren Mann gar nicht wirklich kennt und er ein andere Mensch zu sein scheint als er es vorgibt.

Aufgebaut wie eine klassische Tragödie, konnte mich Der Abgrund in dir als solche überzeugen.
als Thriller oder Spannungsroman eher weniger.
Es war ganz klar ein Page Turner, jedoch konnte mich die "Auflösung" und das Ende überhaupt nicht überzeugen. Die Entwicklung der Protagnistin fand viel zu schnell statt und war für mich sehr unplausibel und unlogisch.
Das Ganze war doch sehr weit an den Haaren herbeigezogen und nicht auf gute Art und Weise, wie beispielsweise bei Shutter Island .

Der Abgrund in dir beginnt sehr stark und verleirt ab der Hälfte des Buches die innere Konsistenz und möchte zu viele Themen und zu viele Wendung gleichzeitig in einer Geschichte vereinen.

Dennoch hat es mir Spaß bereitet es zu lesen, weil ich ständig wissen wollte wie es weitergeht.
Es war ein Page Turner, aber leider mehr auch nicht.