Das Duell

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wal.li Avatar

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James O’Connor wurde von Dublin nach Manchester geschickt, um unter den irischen Untergrundkämpfern zu ermitteln. Im November 1867 werden drei der Fenians hingerichtet, obwohl O’Connor davor gewarnt hat. Die Toten könnten zu Märtyrern werden und die Fenians könnten Rache nehmen. Schon bald darauf verbreitet sich die Nachricht, ein Amerikaner namens Doyle sei in Manchester aufgetaucht, um die Sache der Iren zu unterstützen. O’Connor, eigentlich ein ehrenhafter Polizist gerät auf eine gewisse Art zwischen die Fronten. Er arbeitet zwar für die englische Polizei, ist aber doch ein irischer Fremdkörper auf der Wache geblieben.

O’Connors schwache Position wächst sich zu einer Gefahr für ihn selbst aus. Zwar hat er es geschafft einige Spitzel unter den Iren zu rekrutieren, aber ob ihre Informationen immer hilfreich sind, ist manchmal fraglich. Kurz nach der Hinrichtung fliegen seine Informanten jedoch auf und werden selbst getötet. Etwas hilflos muss James O’Connor nun die Entwicklungen abwarten. Wobei die Ankunft des Amerikaners nichts Gutes verheißt. Als ebenfalls aus Amerika der Neffe O’Connors anreist, bietet sich möglicherweise eine Chance. Zunächst ist O’Connor strikt dagegen, seinen Neffen Michael Sullivan einzusetzen. Aber was sonst kann getan werden?

Mit prägnanten, klar umrissenen Worten versteht es der Autor ein Bild von der Situation der Iren Mitte des 19. Jahrhunderts zu zeichnen. Gleichzeitig schildert er die Auseinandersetzung der beiden Hauptpersonen O’Connor und Doyle. O’Connor, der Polizist, scheint dabei für das Gute zu stehen, während Doyle als ehemaliger Soldat und gnadenloser Kämpfer, noch nicht einmal ein Vorbild für eine verständliche Rebellion sein kann. Die beiden Kontrahenten werden nicht nachlassen. Während die zweite Hälfte des Romans eine überraschende Wendung nimmt, die mitunter wie ein Abweichen vom Thema wirken kann, bietet die erste Hälfte eine fesselnde Beschreibung der erbitterten Feindschaft zwischen Engländern und Iren. Man kann sich hinein fühlen in diesen O’Connor, der nach einem privaten Verlust in diese Position gesteckt wurde, in der er nirgends richtig hingehört. Auch wenn man sich zunächst etwas an die Ausdrucksweise des Autors gewöhnen muss, so beginnt man nach einiger Zeit die kargen Beschreibungen als gerade phantasieanregend zu genießen.

3,5 Sterne