Der irische Unabhängigkeitskampf

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James O´Connor musste mit dem Verlust seiner Frau und des gemeinsamen Kindes schwere persönliche Verluste hinnehmen, die ihn in seiner Verzweiflung in den Alkohol getrieben haben. Es wird ihm mit der Versetzung nach Manchester eine zweite Chance gewährt. Er soll die Mitglieder der Fenian, einer Geheimorganisation der irischen Unabhängigkeitsbewegung, ausspionieren und damit mögliche Attentate verhindern. Es geht da Gerücht um, dass ein irischer Kriegsveteran aus Amerika kommen soll, um einen spektakulären Coup zu landen. Es entwickelt sich ein erbitterter Kampf, bei dem James O´Connor immer mehr zwischen die Fronten gerät.

Der erfolgreiche und bereits mit dem "Man Booker Prize" ausgezeichnete Autor Ian McGuire hat mit "Der Abstinent" einen aus meiner Sicht fesselnden und bewegenden Roman um den Kampf der irischen Unabhängigkeit geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Manchester zum Ende des 19. Jahrhunderts entführt hat. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die packenden Ereignisse um den irischen Unabhängigkeitskampf auf einem hohen Niveau gehalten. Das für mich sehr gelungene und äußerst überraschende Finale, hat mich lange nachdenklich zurückgelassen. Die historischen Hintergründe des Romans wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Buch einen besonderen Rahmen.

Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht bei "Der Abstinent" um einen fesselnden Roman, der mich in erster Linie mit interessant charakterisierten Protagonisten, einem aufregenden historischen Hintergrund und vor allem dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ein wirklich lesenswerter Roman mit einem nicht allzu oft behandelten Thema, was mich voll und ganz in den Bann ziehen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.