Düsterer Noir Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sunny_brooks Avatar

Von

„Der Abstinent“ hat mich schon nach den ersten paar Seiten gepackt. Ian McGuire erschafft eine dunkle, düstere Atmosphäre im Manchester des 18ten Jahrhunderts. Man spürt, dass die Stadt brodelt, die „Fenians“ – irische Freiheitskämpfer, wollen Rache für ihre gehängten Kameraden. James O’Conner der vor kurzem erst von Dublin in die Stadt versetzt wurde, soll sie aufhalten und vor allem den Mann aus Amerika, Stephen Doyle. Doch James O’Conner hat selbst als Ire einen schweren Stand bei seinen englischen Kollegen und noch immer droht ihn auch seine eigene Vergangenheit zu überwältigten. Ausgerechnet sein Neffe aus New York Michael Sullivan gerät dann als Spion in die ganze Sache hinein und verkompliziert die ganze Situation für James O’Conner noch weiter.

Das Setting von „Der Abstinent“ ist gut gewählt, der Einstieg und auch der Anfang der Gewaltspirale orientiert sich an einem Ereignis das sich am 23. November 1867 wirklich zugetragen hat, nämlich die Hinrichtung dreier Iren wegen dem Mord an dem Polizisten Charles Brett. Diesen historischen Bezug fand ich sehr interessant, noch heute sind die zwei Themen Nationalismus und Terrorismus oft miteinander verknüpft. Dazu kommen überzeugende Charaktere und der unumgängliche scheinende Strudel aus Rache, Gewalt, Schuld und Verrat. Tatsächlich hat mich die ganze Geschichte, gerade zum Schluss hin sehr stark an den von mir geliebten „Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas erinnert. Wer hier nur einen seichten Unterhaltungskrimi erwartet ist definitiv fehl am Platz, „Der Abstinent“ hat dafür viel mehr zu bieten. Von meiner Seite aus eine absolute Leseempfehlung,