Erbitterter Kampf in Manchester 1867

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Der Schriftsteller Ian McGuire aus Großbritannien wurde mit seinem Roman “Nordwasser” 2016 für den Man Booker Prize nominiert. Der Roman wurde von der New York Times zu einem der zehn besten Bücher des Jahres gewählt.
In seinem neuesten Werk “Der Abstinent”, der auf einem tatsächlichen Ereignis im Jahre 1867 beruht, erzählt er über den Konflikt zwischen Irland und Großbritannien. Seine Hauptfigur James O'Connor hat Dublin verlassen, nachdem seine Frau im Alter von 28 Jahren verstorben ist. Er gibt sich dem Alkohol hin und seine Vorgesetzten bei der Polizei versuchen ihm zu helfen, indem sie ihn nach Manchester versetzen, damit er dort einen Schlussstrich unter die familiäre Tragödie setzen kann. Dort werden gerade 3 Rebellen erhängt. Die englische Polizei wirft ihnen vor, die Fenians, irische Unabhängigkeitskämpfer, zu unterstützen. Die Fenians setzen auf Rache und holen den Kriegsveteranen Stephen Doyle, ein amerikanischer Ire aus New York, hierfür nach Manchester. O'Connor erfährt hiervon – durch einen Verwandten der zufällig auf dem gleichen Schiff aus New York war. Die beiden Männer geraten aneinander und es beginnt ein Kampf um Leben und Tod. McGuire versteht es hervorragend den Leser in die Zeit um 1867 zurück zu versetzen. Die Hauptcharaktere sind wunderbar beschrieben. Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf und ist spannend erzählt. Leider hat das Buch nur 334 Seiten und soviel sei verraten, das Ende ist dramatisch und für mich etwas zu kurz geraten. Trotzdem eine klare Empfehlung für einen ungewöhnlichen Roman.