Irisches Duell

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amena25 Avatar

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Der Roman ,,Der Abstinent" spielt in Manchester im Jahr 1867. Die Fenian Brotherhood, eine geheime Organisation, die für den irischen Unabhängigkeitskampf kämpft, verübt terroristische Anschläge in England. Die Fenians oder ihre Sympathisanten werden sofort hingerichtet, egal ob der Verdacht begründet ist oder nicht.
Mittendrin in dieser hochexplosiven Situation befindet sich der Constable James O’Connor, ein Ire, der gerade aus Dublin nach Manchester strafversetzt wurde. Nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes war er dem Whisky verfallen. Seine Versetzung nach Manchester ist nun seine letzte Chance, im Polizeidienst zu verbleiben. Er soll seine Landsleute für die Engländer ausspionieren, was er mit Hilfe einiger Spitzel auch tut.
Um die Freiheitsbewegung gewaltsam zu unterstützen, wird der irische Kriegsveteran Stephen Doyle aus Amerika geholt. Er soll Verräter aufspüren und den Bürgermeister von Manchester ermorden. Zwischen Doyle und O’Connor entbrennt bald ein erbitterter Kampf.
Diese Ausgangslage hört sich spannend und interessant an. Tatsächlich steht aber vor allem O’Connor und sein Kampf gegen den Alkohol und mit sich selbst im Zentrum der Handlung. Ihn begleitet man bei all seinen Höhen und Tiefen. Allerdings wird man nicht so recht warm mit dem Protagonisten. Dafür bleibt er einem zu fremd, zu distanziert. Bei der Jagd nach Doyle kommt eine gewisse Spannung auf, allerdings zerfasert die Handlung zunehmend zu einem privaten Rachefeldzug, der O’Connor sogar bis nach Amerika führt. Das Ende lässt mich ziemlich enttäuscht und ratlos zurück. Schade, denn vom historischen Setting hätte ich mir eine deutlich spannendere Geschichte versprochen.