Ein fantasievolles Abenteuer mit Licht und Schatten

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"Der Achte Tag" von Dianne K. Salerni ist ein unterhaltsamer Fantasy-Roman für junge Leser, der gehörig Fahrt aufnimmt. Die Idee eines geheimen achten Wochentags, an dem nur eine handvoll Auserwählter teilhat, ist originell und faszinierend. Salerni verknüpft dies geschickt mit der Artus-Sage und schafft so eine spannende Mischung aus modernem Setting und mythologischen Elementen.

Der 13-jährige Jax findet sich eines Tages plötzlich als einziger Mensch auf der verlassenen Welt wieder - bis er erfährt, dass er in den "Achten Tag" übergegangen ist. Fortan wird er von der geheimnisvollen Evangeline in diese Parallelwelt eingewiesen und muss sich als Nachkomme Merlins in halsbrecherische Abenteuer stürzen.

Jax' Entwicklung vom unsicheren Halbwaisen zum selbstbewussten Helden macht Freude zu verfolgen. Noch besser gefällt aber sein Mentor Riley, eine äußerst gelungene Nebenfigur mit viel Humor und Charisma. Die Autorin versteht es vorzüglich, eine brüderliche Beziehung zwischen den beiden glaubhaft darzustellen.

Leider überzeugt Evangeline nicht ganz so sehr, ihre Motivation bleibt etwas oberflächlich. Insgesamt hätte man sich bei einigen Charakteren mehr Tiefgang gewünscht.

Auch der Spannungsbogen lässt zwischendurch etwas nach, die Regeln des "Achten Tages" werden über viele Seiten verstreut erklärt. Eine übersichtlichere Einführung wäre hier hilfreicher gewesen.

Nichtsdestotrotz bietet "Der Achte Tag" dank seiner fantasievollen Prämisse, flotten Handlung und sympathischen Hauptfiguren großen Lesespaß für Fans magischer Abenteuer. Mit etwas mehr Feinschliff hätte das Potenzial für einen Klassiker gesteckt, so bleibt ein unterhaltsamer Einzelband mit kleinen Schwächen.