Allgäu-Krimi um einen Hof mit Vorgeschichte

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irismaria Avatar

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Das Titelbild und der Titel machen mich schonmal neugierig: ein Allgäu-Krimi, der auf einem Ahnhof (was immer das ist) spielt, mit vermutlich kauzigen Einheimischen und evtl. auch Polizisten, vielleicht zum Kontrast noch geschniegelte Ermittler aus München... auch der Klappentext lässt eine interessante Story erwarten.

Die Geschichte spielt aber erstmal in der Vergangenheit. Der junge Josef muss wegen der Armut seiner Familie auf den Korbach-Hof gehen und dort als Hütejunge arbeiten. Er wird mies behandelt und kommt schließlich ums Leben, wie schon einige Angestellte der Korbachs vor ihm. Denen passiert aber nichts, sei es, dass die Dorfbewohner sie aus Angst decken, sei es, weil sie mit dem Bösen im Bund stehen.

In der Jetztzeit geht es um den Journalisten Walcher, der sich gerade neu verliebt, seine Adoptivtochter und die Haushälterin Mathilde. Derne Nichte Daniela möchte mit ihrem Mann den Korbach-Hof kaufen und sich den Traum vom Landleben erfüllen. Ragnick beschreibt Mathildes Gedanken auf der Fahrt und die idyllische Umgebung des Hofes so plastisch als wäre man dabei. Gefällt mir sehr! Doch beim Hof angekommen wechselt die Stimmung: Mathilde spürt bei der Begehung, dass sich hier Schreckliches zugetragen haben muss. Mir ist beim Lesen eine Gänsehaut den Rücken hinunter gelaufen... Doch Daniela und ihr Mann lassen sich nicht vom Kauf des Hauses abbringen. Leider wechselt die Szene dann vom Hof weg, der Leser erfährt, dass Mathilde beim Journalisten Walcher wohnt... doch es geht sicherlich ja mit dem Hof weiter, auch wenn sich der Kauf verzögert und Mathilde einen wütenden Anruf vom alten Korbach erhält. Nun wollen Walcher, Mathilde und auch Kommissar Brunner das Rätsel um die verschwundenen Angestellten auf dem Hof lösen. dabei geraten sie mit dem Bauern Korbach in Konflikt, denn auch er passt ganz in seine Famiientradition...

"Der Ahnhof" besticht zu Beginn nicht durch atemlose Spannung, sondern durch die liebevolle und originelle Beschreibung der Handlungen und Personen. Die vorgestellte Szenerie lässt auf einige Überraschungen hoffen und die Sprache ist flüssig und die Geschichte zieht in ihren Bann. Danach wird es immer spannender und selbst am Ende sind nicht alle Rätsel gelöst. Sehr schön finde ich auch die Beschreibung der Landschaft.