Eher zäh als spannend...

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isy1608 Avatar

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Die Personen:

Robert Walcher: Er ist Journalist und lebt auf einem kleinen Hof im Allgäu zusammen mit seiner Tochter und der Haushälterin Mathilde. Er glaubt nicht recht an Gott und auch nicht an übersinnliches, ist aber für interessante Geschichten immer zu begeistern. Unerwarteter Weise verliebt er sich in Theresa, eine Lehrerin aus dem Nachbardorf.

Mathilde: Sie fühlt sich heimisch bei Walcher und lebt gerne bei den beiden. Sie hat Kräfte, mit denen sie Flüche und schreckliche Geschehnisse erspüren kann. Doch nicht jeder schenkt ihrer Gabe glauben, bis sie zu einem echten Verbrechen führt.

Brunner: Er ist Polizist in der Gegend und Freund von Walcher. Er hilft bei interessanten Hinweisen immer gerne weiter und ist auch selbst sehr schnell in die Ermittlungen verstrickt. Er hört sich gerne Mathildes übersinnliche Geschichten an und verbringt oft seine freie Zeit auf Walchers Hof.

Martin-Hermann Korbach: Er ist ein sehr wohlhabender Bauer und verheiratet. Seine Familie stand schon öfters mit Vermisstenfällen in der Gegend in Verbindung, man konnte ihnen jedoch nie etwas nachweisen. Er ist sehr gewalttätig, schlägt seine Frau und ist keinem wirklich symphatisch.

 

Der Inhalt:

Am Anfang der Geschichte befinden wir uns im Jahre 1902. Die Geschichte eines Jungen, Josef, wird erzählt, welcher auf dem Hof der Korbachs arbeitet. Er bekommt mit, dass die junge Magd vom alten Korbach vergewaltigt und getötet wird, was auch später dazu führt, als Mitwisser von Korbach erschlagen zu werden.

Dann ein Zeitsprung in die heutige Zeit. Mathildes Base möchte zusammen mit ihrem Mann den alten Korbach-Hof kaufen. Sie bitten Mathilde, sich auf dem Hof umzusehen und diese spürt sofort, dass dort etwas schreckliches geschehen sein muss. Sie rät den beiden vom Kauf ab, was diese nicht ernst nehmen und den Hof trotzdem kaufen. Daraufhin beginnt Mathilde zu recherchieren und bittet Brunner um Informationen. So erfährt sie, dass dutzende junge Menschen vom Korbach-Hof verschwunden sind, ohne Grund oder mit der Angabe, die betroffenen sind nach Amerika ausgewandert. Sie erzählt Walcher von der Geschichte und er ist gleich mit im Boot der Recherchen. Zusammen befragen sie unterschiedliche Mensche zu Walcher und er selbst reagiert aggressiv mit einer kleinen Verfolgungsjagd. Als dann auch noch am alten Korbach-Hof drei Leichen aus dem Moor gehoben werden, sind sich die beiden sicher, Korbach als Schuldigen zu überführen. Doch dann spitzt sich die Situation zu…Daniela ist auf dem Hof spurlos verschwunden. Eine Suche beginnt.

 

Mein Eindruck:

Der Beginn der Geschichte ist viel versprechend und gut ausgeführt. Man erfährt viel aus der Vergangenheit, was später noch wichtig wird. Jedoch ist die Luft schnell raus. Die Geschichte plätschert so dahin und auch oft sinnlose Geschichten werden dazwischen geschoben. Auch spannende Stellen werden eher nüchtern erzählt und verlieren so schnell ihren Charm. Auch die Charaktere sind weder gut beschrieben, noch tiefgründig, sodass man schlecht in die Geschichte eintaucht und nicht richtig mitfühlt. Die Sprache ist zwar leicht verständlich, nur teilweise etwas stark nüchtern und abgedroschen. Die Kapiteleinteilung ist gut und angenehm, baut jedoch auch keine weitere Spannung auf. Gut finde ich jedoch, dass der kleine Josef im Buch immer wieder auftaucht und den roten Faden darstellt. Jedoch scheint die Liebesgeschichte zwischen Walcher und Theresa gar nicht zum Rest der Geschichte zu passen und erscheint so etwas fehl am Platze. Der Klappentext hat mich etwas anderes erwarten lassen. Die Idee für die Geschichte scheint gut zu sein, jedoch lässt die Umsetzung sehr zu Wünschen übrig. Oft sind die Dialoge auch im Allgäuer Dialekt formuliert, was den Titel Allgäu-Krimi unterstützt, jedoch sind diese Dialoge oft für mich auch schwer zu verstehen gewesen. Auch die übersinnlichen Gefühle Mathildes wären ein guter Anstoß einer solchen Geschichte gewesen, welche jedoch schlecht zur Geltung kommen. So hätte ich mir gewünscht, dass auch die anderen Charaktere durch ein Ereignis von Mathildes können überzeugt worden wären. Dass kommt einfach zu schlecht raus. Alles in allem ein Buch, von welchem mir eher weniger im Gedächtnis bleiben wird und welches ich leider nicht weiterempfehlen kann.