Ein Allgäu-Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
readpassion9 Avatar

Von

Die Handlung spielt in der Gegenwart, zu Beginn macht der Leser jedoch eine Zeitreise ins Jahr 1902. Recht anschaulich wird das Leben des Hütejungen Josef Wammer geschildert, der als Kind auf den Hof der Familie Korbach kommt um Vieh zu hüten und mit dem verdienten Geld so seine arme Familie unterstützen kann. Er durchlebt eine harte Zeit, der Leser erhält einen Einblick wie es auf dem Hof zugeht und wie die Korbachs zu der Zeit ticken.

 

In der Gegenwart spielt der Journalist Robert Walcher die Hauptrolle, in seiner Familie lebt noch seine Tochter Irmi und die Haushälterin Mathilde. Mathilde ist spirituell veranlagt und wird von ihrer Base Daniela gebeten, sich die zukünftige Immobilie genauer anzusehen. Mathilde spürt auf dem Hof böse Schwingungen und rät Daniela vom Kauf ab, doch sie und ihr Mann hören nicht auf Mathildes Rat und das Unheil nimmt seinen Lauf.

 

Mir hat der Einstieg in das Buch sehr gut gefallen. Von den Lebensumständen zu lesen, von der Armut und der Behandlung der Kinder damals und zu wissen, dass diese Zeit gar nicht soo lange zurückliegt. Herr Rangnick schildert das Leben sehr anschaulich und stimmungsvoll, die mundartlichen Passagen passen gut dazu. Da mir der Dialekt vertraut ist hatte ich damit auch keine Schwierigkeiten,  ich könnte mir vorstellen dass die Mundartlichen Passagen für so manchen jedoch ziemlich unverständlich sind.

 

Die Personen werden für meinen Geschmack teilweise zu wenig skizziert, man erfährt z. B. nicht sonderlich viel von Daniela und ihrem Mann. Sie tauchen zu Beginn der Geschichte auf und dann lange nicht mehr, erst wieder gegen Ende. Mathilde und Walcher sind mir sehr sympathisch geworden und die spirituellen Einlagen waren stimmig. Da es sich um eine Buchreihe handelt sollte man vermutlich die ersten Bände lesen um die Personen besser kennenzulernen. Es war nicht so, dass wichtige Infos gefehlt haben, aber ich hätte von den Hauptpersonen wie Walcher und Mathilde gerne noch mehr Hintergrundinfos gehabt, was ihre Vergangenheit betrifft, wie sie sich kennengerlernt haben und was sie bisher zusammen erlebt haben, da das Verhältnis für Arbeitgeber und Haushälterin doch ziemlich eng ist.

 

Alles in allem hat mir das Buch super gefallen, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.  Das Buch ist athmosphärisch, das Allgäu wird sehr gut und schön beschrieben und die Handlung war interessant und auch spannend. Ich möchte auf jeden Fall mehr über Mathilde und Walcher erfahren und werde deswegen die anderen Bände auch noch lesen.