Ein Thriller für hartgesottene Leser

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adel69 Avatar

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Ich habe vor kurzem folgendes Buch gelesen:

„Der algerische Hirte“ von Wolfgang Haupt.

Wie ich das Buch fand, liest man jetzt.


Die Handlung:
Das Buch beginnt in Saint-Lemis in Südfrankreich im Juli 1984. Kommissar Ranfort erfährt, dass sein Freund Auguste ermordet wurde. Weitere Menschen werden umgebracht.

Man will Ranfort die Morde anhängen. Und zwar, weil er vor vielen Jahren im Algerienkrieg (1954 bis 1962) für die Franzosen kämpfte. Auch Auguste kämpfte für die Franzosen im Algerienkrieg. Um das Mordmotiv und den Mörder zu finden und um sich vom Verdacht des Mordes reinzuwaschen, muss Ranfort selbst nach Algerien reisen. Seine Reise führt ihn in die algerische Stadt Oran…

Parallel gibt es in dem Buch eine zweite Handlung, die im Algerienkrieg spielt. Pedro ist einer der Kämpfer, der die Freude am Morden entdeckt. Er ist unerschrocken und brutal. Frauen, Kinder, alte Menschen werden grausam von Pedro und weiteren französischen Kämpfern umgebracht. Wer als Soldat in Algerien bestehen will, dem bleibt auch nichts anderes übrig, als vor dem Morden keine Angst zu haben. Wer Schwächen zeigt, wird bestraft.

Was haben diese beiden Männer – Ranfort und Pedro – miteinander zu tun?

Meine Meinung:
Das Buch ist im Präsens aus der Sicht eines auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) geschrieben.

Dieser Schreibstil gefällt mir.

Weniger gefällt mir die Handlung. Ranfort und Pedro sind ziemlich emotionslose, harte Männer – ich kann keine großen Sympathien für beide beim Lesen aufbauen.

Ich weiß, dass die Franzosen arg gewütet haben im Algerienkrieg (ich habe Französisch auf dem Gymnasium gelernt, und da wurde das mehrfach angesprochen) – aber das zu lesen, ist ziemlich heftig. Die Kapitel mit Ranfort, der mit Morden konfrontiert wird und ziemlich sachlich überlegt, was er tun muss, um sich vom Verdacht reinzuwaschen, wechseln sich ab mit Kapiteln über grausame Morde in Algerien. Und gerade die letztgenannten Kapitel haben mir beim Lesen gar nicht behagt. Es hat mir keinen Spaß gemacht. Die oft actionreiche Erzählweise fand ich gut – aber die Handlung war mir in den Kapiteln über den Algerienkrieg zu brutal und zu heftig, so dass ich immer versucht habe, diese Kapitel schnell zu lesen – um sie einfach hinter mich zu bringen.

Mein Fazit:
„Der algerische Hirte“ ist ein Roman, der von einem französischen Kommissar erzählt, der verdächtigt wird, Morde begangen zu haben. Deswegen reist er nach Algerien, wo er im Algerienkrieg kämpfte, um Täter und Tatmotiv zu finden.

Man muss beim Lesen schon hartgesotten sein, um manche Kapitel in dem Buch aushalten zu können. Mir war das Buch oft zu heftig.

Drei Sterne und eine Leseempfehlung vergebe ich, weil mir der Schreibstil des Buches gefallen hat.