Schöner Schein

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sylviemarie Avatar

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Master TV Österreich, eine große österreichische Produktionsfirma, hat eine neue Hauptabendshow konzipiert, bei der fünf erwachsene Kandidaten sich mit fünfzig Kindern unter fünf Jahren duellieren müssen. Dem Gewinner winkt eine Million Euro. Für eine Fotoshooting mit der Moderatorin wird eine Million ins Studio gebracht und der Koffer mit dieser Million wird in der folgenden Nacht aus dem Büro des Chefs gestohlen.
Unangenehmerweise war das Geld nicht versichert und somit hat das Produktinsbudget nunmehr ein größeres Loch. Um diesen Verlust wieder auszugleichen, werden statt wie der zuvor vorgesehenen prominenten Kandidaten nun Mitarbeiter der Produktionsfirma dazu verpflichtet, gegen die Kinder anzutreten. Obwohl einige zuerst widerwillig antreten, siegt am Ende doch die Aussicht auf das Geld, den jeder einzelne von ihnen kann es ganz gut gebrauchen. Und je mehr Chancen sich man einer ausrechnet, desto hinterhältiger werden die Kniffe, die er anwendet um auch ganz sicher ans Ziel zu kommen. Was dann manchmal in die Hose geht, wie bei Jonas, dem Cutter, der aus purer Verzweiflung zu einem unerlaubten Trick greift.
Jonas ist aber auch auf der Suche nach dem Dieb. Eine seiner Lieblingsbeschäftingungen ist das Hacken von Überwachungsvideos und es trifft ihn tief in seiner Hackerehre, dass ihm der Übeltäter durch die Lappen gegangen ist.
Dieser Roman von Vera Russwurm zeigt, was man eh schon wissen sollte – dass in der schönen glatten Fernsehwelt auch nur mit Wasser gekocht wird und dass dort auch nur Menschen wie du und ich ihr Unwesen treiben. Wir wollen es halt nur manchmal nicht glauben. Jedenfalls ist es immer ganz amüsant zu lesen, wie weit sich der Mensch gehen lässt, wenn die Gier zuschlägt. Hat mir gefallen. Vor allem das Ende, das ich hier nicht verraten werde, war extrem amüsant.