TV-Klamauk

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gisel Avatar

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Der Ameisenhaufen ist eine neue TV-Show, bei der fünf Kandidaten fünfzig Fünfjährige zu bestimmten Aufgaben anleiten sollen. Kurz bevor die Show beginnt, wird der Geldkoffer mit dem Preisgeld gestohlen, so dass das Management nun Geld sparen muss: Aus jeder Abteilung wird ein Kandidat ausgewählt, der die Rolle des Erwachsenen in der Show übernehmen soll. Damit sollen nun die, die diese Spiele erfunden haben, selbst daran teilnehmen. Die fünf Kandidaten sind so gewählt, dass sie grundverschieden sind und somit bei den Zuschauern alle Altersgruppen angesprochen werden sollen.
Mit diesem Buch nimmt die Autorin Vera Russwurm das TV-Geschehen auf die Schippe, indem sie Verrat, Intrigen, Erpressungen, Liebeleien und noch viele andere menschliche Regungen zwischen den Darstellern walten lässt. Beim Lesen orientiert sie sich sehr an dem Geschehen im Fernsehen, mit sehr kurzen Kapiteln und denen vorangestellt der Benennung von Örtlichkeiten und Zeit. So entsteht ein (vermeintlicher?) Einblick in das Geschehen während einer erfolgreichen Fernseh-Show. Aber da ist ja auch noch die Geschichte mit dem Geldraub, auch diese wird zu Ende geführt, und holla! nun ist letztendlich doch alles anders als gedacht.
Zunächst fand ich es etwas schwierig, mich mit den agierenden Personen zurechtzufinden, denn es sind doch recht viele Teilnehmer mitsamt ihren Angehörigen, die in diesem Büchlein eine Rolle spielen. Hilfreich ist dabei der Index der Charaktere, den die Autorin auf die ersten Seiten stellt. Vieles wird überspitzt dargestellt, so dass die Geschichte sehr ironisch daherkommt und ein bisschen auch wie der TV-Klamauk, den das Buch ja darstellen möchte. Dennoch distanziert sich die Autorin, sie möchte keine echte Abbildung der Wirklichkeit darstellen, sondern hat sich von dem Geschehen einer solchen Produktionsfirma nur zu der Geschichte animieren lassen. Damit entsteht ein humorvoller TV-Klamauk, der für gute Unterhaltung sorgt (und sich sicher auch gut verfilmen lassen würde).