Eine mörderische Zeitreise!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
anyways Avatar

Von

Noch über ein halbes Jahr bis zum Kriegsende… Dresden wird im November 1944 fast täglich vom nächtlichen Bombenalarm heimgesucht. Mitten in den Kriegswirren wird eine junge Krankenschwester Opfer eines brutalen Mordes. Die beiden Jungen, die sie gefunden haben vermuten den „ Angstmann“ hinter dieser Tat. Ein Aberglauben, den Kriminalinspektor Heller erst einmal abwinkt. Und doch gehen seit längerer Zeit in Dresden die Gerüchte rum, dass ein Mann nachts ein tierisches Geheul anstimmt. Doch kann man diesem Gerücht trauen, durch die vielen Entbehrungen, den Kampf ums tägliche Brot und den zermürbenden Fliegerangriffen sind die Nerven der Bevölkerung zum Zerreißen gespannt. Da beschwört man schnell den schwarzen Mann herauf.


Eine sehr interessante Kombination bietet dieser Krimi. Ein Mord, der an einen Serienmörder als Täter nicht ganz ausschließt und die Kulisse einer Stadt kurz vor dem Exodus. Besonders die zahlreichen, fast am Rande erwähnten Schwierigkeiten, unter denen die Dresdner Bevölkerung leidet sind für mich ausgesprochen aufschlussreich. Das Zusammenspiel des Hauptprotagonisten mit seinem Vorgesetzten, der als Fleischer, dank SS Zugehörigkeit, sich einen solchen hochdotierten Posten zu Eigen macht, ist spannungsgeladen. Ein Krimi der mich durch seine historischen Fakten sehr in seinen Bann gezogen hat, und den ich sehr gerne weiterlesen würde. Ein Aspekt der ebenso faszinierte, ist der Lebenslauf des Autors. Als Quereinsteiger mit viel Engagement seine Bücher selbst zu verlegen, zollt mir unheimlich viel Respekt ab.