Polizeiarbeit in Dresden 1944

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nadines_buecher Avatar

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Wer ist der Angstmann, der nachts durch Dresden schleicht und heult? Frauen und Kinder erzählen sich von ihm - oder ist er ein Produkt der eigenen Angst, die sie täglich mit in die Luftschutzkeller verfolgt und um Familienmitglieder an der Front bangen lässt? Als Kriminalinspektor Max Heller, der auf den Hitlergruß verzichtet so oft es geht und mit seiner Frau Karin um die Söhne bangt, zu einer aufgeschlitzten Frauenleiche gerufen wird, vermuten viele eine Tat des Angstmanns. Doch der Krieg und damit Mangel an Personal und Material erschweren Hellers Ermittlungen. Schnell ist für Hellers Vorgesetzten, den überzeugten Nazi Klepp, klar, dass es nur Klara Bellmanns jüdischer Exmann gewesen sein kann. Heller lässt der Fall nicht los, da Klara die Zunge herausgeschnitten wurde.
Polizeiermittlungen in einer mehr als schwierigen Zeit, in der niemand mehr der Polizei traut. Noch sind die Methoden der Spurensicherung so ausgereift wie heutzutage, Auffassungsgabe und Beobachtungen spielen eine noch größere Rolle. Der erzählende Schreibstil führt Leser gut in die Geschichte ein, man kann Figuren und Handlung gut folgen. Nationalsozialismus, die Zerstörung Dresdens und das ständige Taktieren von Nicht-Nazis gegenüber Nazis in Führungs- und Machtpositionen machen die Erzählung interessant.
Das Cover ist interessant gestaltet mit dem Schatten, der auf das Fahrrad der toten Klara Bellmann fällt.