Das Leben ist eine Reise

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kleincaro89 Avatar

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Nirgends trifft es wohl so genau zu wie beim Leben von Sala und Otto.
Otto, der aus niedrigeren Verhältnissen stammte, von seiner Mutter, um ihn vor seinem gewalttätigen Stiefvater zu schützen und vom Regen in die Traufe kam, im Programm der Kinderlandverschickung weggegeben wurde und der sich schließlich auf einem Beutezug mit seinen Kumpanen im Hause einer wohlhabenden Familie wiederfand und dort in jungen Jahren die Liebe seines Lebens fand;
Sala, die als Tochter einer Jüdin und eines 175er geboren wurde, früh von ihrer Mutter verlassen wurde und lediglich die väterliche liebevolle Erziehung genießen durfte, ist von dem Einbrecher, den sie auf der Leiter in der Bibliothek ertappt, entzückt.
Doch dann kommen die Jahre des Nationalsozialismus und wie nicht anders zu erwarten war, beginnt eine Hetzjagd, die die beiden Liebenden nicht nur trennt, sondern den jeden auf eine ganz besondere Reise entführt.
Es war ein bisschen schwer, sich in das Buch einzulesen. Das ab und an verwendete Berlinerisch nimmt nahezu die Leichtigkeit des Lesens komplett raus, macht das Buch damit jedoch auch authentischer. Ebenso das später verwendete Französisch, das man nur genießen kann, wenn man der Sprache mächtig ist. Nichtsdestotrotz fühlt man mit den jeweiligen Personen; man fühlt das Leid, die Freude, die Lebenslust und die Resignation.
Es hat Spaß gemacht, das Buch über eine Reise zu lesen, wie sie wahrscheinlich nicht nur einmal passiert sein wird.