Die Geschichte einer großen Liebe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesen-lesen Avatar

Von

1932 lernen sich Sala und Otto kennen und lieben - eine denkbar ungünstige Zeit für eine Halbjüdin aus einer intellektuellen Familie und den Sohn aus der Arbeiterklasse. Erzählt wird ihre Geschichte vor dem Hintergrund der NS-Zeit und des Krieges, der ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt.
Sala ist eine sehr starke Persönlichkeit und es berührt, wieviel sie in den Kriegsjahren durchmachen musste. Als Leserin habe ich mit ihr in Berlin, Paris, im Lager und in Argentinien gelitten.
Recherchiert und geschrieben wurde diese dramatische Liebesgeschichte vom Sohn Christian Berkel, der viele Gespräche mit seiner Mutter über ihre bewegte Vergangenheit geführt hat.
Die gesamte Geschichte ist nicht chronologisch sondern sehr sprunghaft erzählt, es wechseln sich frühe Erlebnisse aus der Sicht von Sala und Otto ab mit Dialogen, die Berkel mit seiner am Ende recht dementen Mutter führt. So leitet manchmal ein zunächst etwas unverständliches Gespräch zwischen Mutter und Sohn den nächsten Rückblick auf eine Etappe in ihrem Leben ein. Dadurch ist das Buch etwas anstrengender zu lesen, aber die Biografie wird auch aufgelockert und zwingt den Leser immer wieder gedanklich zu einem Wechsel in der Zeit.
Ein interessantes Stück Zeitgeschichte, spannend erzählt und auf jeden Fall lesenswert.
Tatsächlich hatte ich Vorbehalte, ob der bekannte Schauspieler Christian Berkel jetzt wirklich auch ein Buch schreiben musste, bin aber über den Inhalt und den Schreibstil angenehm überrascht. Allerdings gefällt mir das Cover des Buches nicht, das wird in meinen Augen dem Inhalt nicht gerecht.