Erinnerungen festhalten

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Mit 'Der Apfelbaum' ist Christian Berkel ein interessanter und aufrührender Roman über das Leben seiner Mutter gelungen. Es ist eine Familiengeschichte entstanden, die auf Erinnerungen seiner Mutter sowie intensiven Recherchen basiert. Ein eindrucksvolles Leben im 20. Jahrhundert.

Die Mutter Sala ist erst 13 Jahre alt, als sie sich in den 17jährigen Otto verliebt, obwohl die beiden von der Gesellschaftsordnung nicht zusammen passen; sie ist Halbjüdin und er stammt aus der Arbeiterklasse. Die Umstände und der Krieg reißt die beiden auch für sehr lange Zeit auseinander. Sala verlässt Berlin, um bei ihrer Mutter in Madrid zu leben, dann bei ihrer Tante in Paris. Dennoch landet sie in einem Lager in den Pyrenäen, erlebt Schreckliches, aber überlebt und landet nach Jahren in Leipzig.
Otto hat sich hoch gearbeitet und wird als Militärarzt in den Krieg gezogen. Zum Kriegsende gerät er in russische Gefangenschaft und kehrt erst 1950 nach Berlin zurück.
Sala ist inzwischen in Buenos Aires, bei der dritten Schwester ihrer Mutter. Hier versucht sie eine neue Heimat für sich zu finden und sehnt sich nach Otto, mit dem sie in diesem Land einen Neuanfang starten will. Aber Otto hat sich entfremdet und es dauert noch einige Zeit bis die beiden wieder zueinander finden.
Ein großartiger Roman, der einen fesselt und nicht mehr los lässt. Unbedingt empfehlenswert dieses Buch zu lesen.