Mutterwitz, Lebenserinnerungen und (Stamm)Bäume

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Christian Berkel nimmt uns mit in die Welt seiner Protagonisten Anna und Erna, Willi, Otto und Carl, die täglich nicht nur um das nackte Überleben, sondern auch um Essen, Anerkennung und Würde in ihrem Berliner Kiez kämpfen müssen. Anhand der Erinnerungen seiner Mutter reist Berkel in ihre Vergangenheit und nimmt den Leser mit auf einen Ausflug in die Anfänge seiner eigenen Biographie. Da geht es um die Liebesgeschichte seiner Mutter Sala, die aufgrund der Verhältnisse im Deutschland der 30er Jahre nicht mit Otto Berkel zusammen sein darf und als Jüdin nach Brasilien flüchtet, wo sie neu anfängt und ihre Tochter aufzieht. Um den Arzt Otto, der für seinen Beruf lebt und dann doch irgendwann seine Tochter kennen lernen will. Um Brasilien und Deutschland, gestern und heute, um Erinnerungen und Wünsche, Träume und Hoffnungen der Menschen mehrerer Generationen.

Flüssig lesbar und dennoch einfühlsam kann der Leser die Figuren vor seinem Auge entstehen sehen und mit ihnen in die Vergangenheit reisen.
Ich mag Herrn Berkel als Hörbuchsprecher - vor allem von Daniel Glattauers Romanen - als auch im TV, ob im "Tatort" oder als "Kriminalisten".

Sein Buch war interessant zu lesen, flüssiger Stil, dem ich einfach folgen konnte. Das letzte Viertel des Buches war für mich irgendwie dann doch etwas anstrengend zu lesen und das Cover passt für mich nicht recht zur Geschichte, denn es geht mitnichten nur um eine einzelne Frau - deswegen 1 Stern Abzug.