Eine fremde Welt voller Duft, Geheimnis und Gefahr

In den Stil muss man sich erst ein bisschen einlesen, handelt es sich doch um eine Erzählung aus der Kalifenzeit und dann noch im Palast und Harem des Kalifen, wo alles blumig und voller Duft und Geheimnissen ist, so ist auch die Sprache etwas überladen, um diese Atmosphäre abzubilden. Die Atmosphäre zieht einen sofort ins Geschehen und ich könnte selber an Dschinns glauben, die aus einer Flasche kriechen .. Ein grauenhafter Mord im Palast. Von wem warum verübt? Kindermord! Regelmässig ausgeübt? Grauenhaft. Dazu die Menagerie des Sultans, Tierquälerei ohne Frage ... Eine fremde Welt wird von der Autorin abgebildet, so geheimnisvoll wie eben Märchen aus Tausend und einer Nacht sind. Ich bezweifle allerdings ein Happy End. Elif Shafak ist eine Meisterin, eine tolle Autorin, die jeden Stoff beherrscht. Ich möchte sehr gerne wissen, wie es weitergeht. Ist der Erzähler Jahan doch irgendwie davon gekommen? Wozu wird nach Sinan geschickt, dem 85jährigen, vielfach ausgezeichneten Hofarchitekten? Lasst mich dabei sein.