Sinnliches Orientepos mit sprachlicher Raffinesse

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Mit Worten voller Poesie lässt der Autor Elif Shafak in seinem Roman "Der Architekt des Sultans" den Orient des 16. Jahrhunderts wieder aufleben. Seine detailreichen Beschreibungen erwecken die Düfte, Farben und Formen längst vergangener Tage zu neuem Leben um es gelingt ihm bereits auf den wenigen Seiten dieses Ausschnittes, den Leser zum Eintritt in eineWelt voller Geheimnisse und Gefahren zu verführen. Geschickt verknüpft er Vergangenes und Gegenwärtiges seiner Erzählung und legt so ein tragfähiges Fundament für ein Epos, welches den Leser auch über 600 Seiten in seinen Bann ziehen könnte. Da die Leseprobe eine Beschreibung nächtlicher Begebenheiten umfasst, ist das kühle Blau des Covers im nachhinein passend, auch wenn mich persönlich eine warme Farbe in Hinblick auf die geographische Verortung des Romans stärker angesprochen hätte.