Wie aus 1001 Nacht

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annajo Avatar

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Ich war von dieser Leseprobe echt enttäuscht ... dass sie an so einem spannenden Punkt aufhörte. Ich hätte sehr gern direkt weitergelesen, da mich diese paar Seiten direkt in die Handlung hineingezogen haben.

Jahan, der Inder, arbeitet noch spät, denn er arbeitet für den Hofarchitekten und hat immer viel zu tun. Er wird von den unruhigen Tieren des Sultans aufgeschreckt und stellt fest, dass im Palast etwas vor sich geht. Was er dort entdeckt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren und bringt in selbst in Gefahr. Und dann ist da noch ein Bote mitten in der Nacht, der an das Tor des alten Hofarchitekten klopft ...

Im ersten Abschnitt gibt es viel Handlung, im zweiten eher wenig. Trotzdem versteht die Autorin, beides spannend zu verpacken. Wie bei arabischen Märchen üblich, ist die Sprache blumig und opulent und wenig Handlung kann auf vielen Seiten dargestellt werden. Hier ist es aber so, dass das Drumherum sehr viel Aufschluss über die verschiedenen Charaktere gibt und ein farbenprächtiges Bild der Zeit malt. Ich hatte weder Probleme, mich in die Zeit zu versetzen noch direkt in Jahans Herzklopfen einzustimmen als er sich die dunklen Wege entlangtastet. Alles wird greifbar und die Leseprobe wirkt wie einem Märchen aus 1001 Nacht entsprungen (und diese Märchen sind ja selten gewaltfrei). Ich bin gespannt, was die weitere Handlung zu bieten hat, da der Klappentext Intrigen und Kriege verspricht.

"Ehre" von Elif Shafak hat mich letztes Jahr schon überzeugt. Nun bin ich gespannt auf diesen historischen Romanstoff.