Wenig Thrill und langatmig.

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franci Avatar

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„Der Aufstieg: In eisiger Höhe wartet der Tod“ von Amy McCulloch war leider weniger ein Thriller, als erhofft, dafür beschwerlich und kalt.

Journalistin Cecily bekommt ihre große Chance, um der Legende der Bergsteiger-Szene ein exklusives Interview abzuringen. Doch dafür muss sie gemeinsam mit Charles McVeigh und einer kleinen Gruppe den Aufstieg zum „Manaslu“ überstehen und das lebend.

Die Autorin schaffte es, die Panik, die Cecily von Beginn an verspürt, zu packen und festzuhalten, auch das Extreme der Situation verlor zu keiner Zeit an Relevanz. Bedauerlicherweise werden die seltsamen Morde, die sich auf dem Weg zum Ziel ereignen, weder genauer betrachtet noch hinterfragt, der Fokus liegt gänzlich auf dem Akt des Bergsteigens, was jeglicher Spannung die Luft nimmt. Dennoch gab es auch interessante Passagen, die Charaktere und die Teams waren gut ausgearbeitet ebenso wie die gefährliche Kulisse und die Naturgewalt. Auch die Selbstreflexion, die vonstattengeht, wenn Menschen an ihre Grenzen getrieben werden, diese überwinden müssen, die Ängste, die in solchen Ausnahmezuständen vorherrschen, kamen nachvollziehbar und echt zur Geltung.

Als fiktiven, dramatischen Roman — denn trotz der eigenen Erfahrung, die die Autorin einbringt, sind einige Gegebenheiten schlicht unrealistisch — würde ich die Geschichte anders bewerten. Denn atmosphärisch und bildgewaltig war „Der Aufstieg“ allemal! Nur eben nicht auf die spannende Art.