Das Spiel geht weiter...

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sasto19 Avatar

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Zum Inhalt: Das Spiel geht weiter! Auch in Fitzeks Folgeroman zum vorherigen Thriller „Der Augensammler“ geht es wieder um die Hauptprotagonisten Alexander Zorbach und Alina Gregoriev, sowie um die weitere Suche nach Zorbachs Sohn Julian und dem Mörder seiner Familie.

Der „Augensammler“ aus dem ersten Band befindet sich noch auf freiem Fuß, Zorbach verweilt traumatisiert und verletzt an einem von der Polizei geschützten Ort und Alina ist aufgrund der vergangenen Geschehnisse verängstigt und psychisch angeschlagen. Kommissar Stoya bittet Alina nun mit ihren seherischen Fähigkeiten jedoch um ihre Hilfe, da die Polizei im aktuellen Fall nicht alleine weiter kommt: Der Augenchirurg Zarin Suker ist ein genialer Arzt, doch leider auch ein Psychopath. Er sucht sich seine Opfer bewusst aus, weil sie in der Vergangenheit ihren eigenen Missbrauch verschwiegen haben und damit scheinbar schuld an der Qual weiteren Opfern sind. Daher geht er hin und entfernt ihnen die Augenlider, damit sie sich dauerhaft sichtbar ihrer Schuld stellen. Die Opfer begehen Selbstmord, die Polizei ist daher machtlos und kann nichts gegen Suker unternehmen. Aber Stoya bringt durch seine Bitte Alina wieder selbst in große Gefahr während Zorbach isoliert in seiner eigenen Welt lebt… 

 

Meine Meinung: Subtil, spannend, unwirklich - dieser typische Fitzek-Thriller hat mich wieder gefesselt, obwohl mir der erste Band doch in punkto Genialität ein klein wenig besser gefallen hat. Zum Verständnis empfehle ich unbedingt, den ersten Band vorab zu lesen, ansonsten wird man bei vielen Bemerkungen den Verweis auf die Vergangenheit nicht wirklich verstehen.

Gekonnt mischt Sebastian Fitezek die Handlungsstränge, streut kleine Hinweise ein und verwandelt diese scheinbar in ein großes Chaos, unterstrichen mit einigen schon ekelhaften Ideen und Details. Zum Ende bemerkt man dann doch, dass alles einen Sinn hatte und die Verwirrungen lichten sich. Eine überraschende Wende gibt dem Schluss noch mal eine gewisse Würze. Ein Buch nach meinem Geschmack!

Der Psychothriller ist trotz kleiner Längen eine sehr gelungenen. Die Erzählformen (die erste Person “Ich“ als Zorbach, die restlichen Personen in der dritten Person) sind gut gewählt, alle Kapitel benennen vorab die Person, um die es geht. Sehr flüssig und im Stil ansprechend lässt sich diese Fortsetzung sehr gut lesen. Wie wird der nächste Band wohl hier anknüpfen können?

Belustigt hat mich eine kleine „Zugabe“ im Buch, die mir überraschenderweise auch erst im fortgeschrittenen Lesefieber auffällt…im wahrsten Sinne des Wortes! Tolles Cover, interessante Geschichte, psychotisch gestörte Mitspieler, gute Unterhaltung – ein typischer Fitzek!