Realitätsferne, aber spannende Unterhaltung

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nordlicht Avatar

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"Der Augenjäger" unterscheidet sich von Fitzeks vorherigen Büchern dadurch, dass hier nicht nur gelegentlich Figuren aus vorherigen Bänden auftreten, sondern dass der vorherige Fall "Der Augensammler" noch nicht abgeschlossen ist und deshalb während des ganzen Romans parallel zum neuen Fall weiterläuft. Dabei sind die Protagonisten dieselben wie im Vorgängerband: Alexander Zorbach und die blinde Alina Gregoriev. Während Alexander sich hauptsächlich mit der Jagd auf den Augensammler befasst, da dieser seinen Sohn Julian entführt und möglicherweise bereits getötet hat, soll Alina mit ihren "medialen" Fähigkeiten dabei helfen, stichfeste Beweise gegen Dr Zarin Suker alias "Augenjäger" zu finden. Mir persönlich war das zuviel und ich hätte es vorgezogen, wenn sich dieses Buch mehr mit dem Augenjäger und seinem interessanten Motiv befasst hätte.
Der Autor bleibt seinem bewährten Konzept treu, die Kapitel sind relativ kurz gehalten, berichten in schnell wechselnder Folge aus unterschiedlichen Perspektiven und enden mit den fitzektypischen Cliffhangern, die zum schnellen Weiterlesen animieren. Die Handlung nimmt ca ab der Hälfte des Buchs immer mehr Fahrt auf und wird rasanter und spannender. Allerdings geht damit auch eine proportionale Zunahme der Abstrusität und Unglaubwürdigkeit einher. Vor allem die medizinischen Details über Zorbachs schwere Verletzung und wundersame Rehabilitation sind realitätsfern.
Gut gefallen hat mir die originelle Art, wie Fitzek im letzten Kapitel mit den Erwartungen und Hoffnungen der Leser spielt, um dann ein für einen Fitzek-Krimi überraschend realistisches und vom Leser eher nicht erwartetes Ende zu präsentieren.

![:arrow:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/smile20.gif) "Der Augenjäger" bietet spannende Unterhaltung, kann aber nicht übermäßig ernst genommen werden. Ich möchte unbedingt zur Einhaltung der Reihenfolge 1. "Augensammler", 2. "Augenjäger" raten, falls man beide Bücher lesen möchte, anderenfalls könnte der Leser beim "Augenjäger" der Handlung nicht besonders gut folgen und hätte beim "Augensammler" keine spannende Lektüre mehr vor sich.
![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png) ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png) ![:bewertung1von5:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternGanz.png) ![:bewertungHalb:](http://www.buechertreff.de/wcf/images/smilies/sternHalb.png)